Fulda – Jugendliche stehen unter Druck, sich richtig auszudrücken, wenn sie in der Gesellschaft eine höhere Stellung erlangen möchten. Viele junge Menschen gehen davon aus, dass die Erwachsenen von ihnen eine eloquente Art fordern. Das hat eine Studie der Michigan State University http://msu.edu ergeben. Dabei spielen die Ambitionen der Jugendlichen eine große Rolle. Je höher die Bildung ist, die ein junger Mensch anstrebt, umso mehr versucht diese Person, sich gut auszudrücken.
Soziale Klasse entscheidend
„Diejenigen, die keine großen Ambitionen haben oder sich von ihrer sozialen Klasse erheben wollen, ändern ihren Ausdruck auch nicht“, sagt Suzanne Evans Wagner, Linguistin und Autorin der Studie. Die US-Forscher haben analysiert, wie oft die Jugendlichen Wörter komplett und richtig aussprechen. So wurde etwa geprüft, ob die jungen Leute das Wort „running“ (laufen) nur „runnin“ aussprechen.
Geprüft wurde also, ob die Personen nur ein „-in“ am Ende beließen oder am Ende bei bestimmten Wörtern das richtige „-ing“ benutzten. Dass sich die Forscher wundern, dass sich die Jugendlichen „ständisch“ benehmen, liegt daran, dass sie aus den USA stammen. Die sozialen Milieus und die gesellschaftliche Abstammung sind in den USA weniger relevant als noch in Deutschland.
Voraussetzung kulturelles Kapital
In der Soziologie gibt es den Begriff des „kulturellen Kapitals“. „Die Ausdruckweise, bestimmte Geschmackspräferenzen und das Niveau der Bestrebung ist im hohen Maße davon abhängig, aus welchem Lebensmileus eine Person stammt“, sagt Bollinger. „Es ist unstrittig, dass junge Menschen ihre Ausdrucksgewandheit und ihre rethorischen Fähigkeiten aus ihrem sozialen Milieu erlernen“, sagt der Soziologe Heinrich Bollinger von der Hochschule Fulda http://www.hs-fulda.de/index.php?id=11201 , gegenüber pressetext.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Oranus Mahmoodi
Student: Wer hoch hinaus will, drückt sich gepflegt aus (Foto: pixelio.de, Adel)