Auto: Amerikaner schalten einen Gang höher (Foto: pixelio.de/sparkie)

US-Autokäufe erklimmen Vier-Jahres-Hoch – Vorkrisen-Niveau wird angesteuert – Hurrikane Sandy mit EInmaleffekt

Detroit/Duisburg – Die US-amerikanische Automobilindustrie markiert mit ihren Absatzzahlen für November den besten Wert seit vier Jahren. Gegenüber dem November des Vorjahres haben die Autokäufe zwischen Los Angeles und New York um satte 15 Prozent zugelegt. Hurrikane Sandy mitsamt seinen Verwüstungen und Zerstörungen hat dazu seinen Teil beigetragen.Auto: Amerikaner schalten einen Gang höher (Foto: pixelio.de/sparkie)

 

Geringeres Wachstum 2013

 

Der 15-prozentige Anstieg bedeutet, dass die Zahl der abgesetzten Fahrzeuge gegenüber dem Vergleichszeitraum von 994.000 auf 1,14 Mio. geklettert ist. Aufgrund dieser starken Performance sind gerade die meisten Autobauer damit beschäftigt, ihre Jahresprognosen bei den verkauften Wagen nach oben zu korrigieren. Die gesamte Branche wird demnach bis Ende Dezember rund 15,5 Mio. Wagen verkauft haben. Für das Jahr 2013 sieht Ferdinand Dudenhöffer aber einen deutlich geringeren Anstieg.

„Im kommenden Jahr wird der Automobilmarkt in den USA das Niveau erreichen, auf dem er sich vor der Krise bewegt hat. Das Wachstum wird sich allerdings abschwächen und an Tempo verlieren“, erklärt der Automobilexperte von der Universität Duisburg-Essen http://www.uni-due.de/car im pressetext-Interview. Er rechnet mit einer Wachstumsrate von vier bis fünf Prozent.

Japaner holen auf

Analysten schätzen, dass die verheerenden Schäden durch den Tropensturm Sandy zu 20.000 bis 30.000 Autokäufen im November geführt haben. Insgesamt sind rund 200.000 Autos dem Hurrikane zum Opfer gefallen. Die Mehrzahl dürfte allerdings durch bereits gebrauchte Fahrzeuge ersetzt worden sein. Der Einmaleffekt durch Sandy darf demzufolge nicht überschätzt werden. Die Amerikaner geben sich wieder zuversichtlich, die Geschäftszahlen der Autobauer sind dafür ein wesentlicher Indikator.

Interessant ist dabei, dass von der guten Entwicklung insbesondere die Japaner von Toyota, Honda und Nissan profitieren. Toyotas Absätze sind im November um 17,2 Prozent auf 161.000 Stück gestiegen, während Honda sogar um 38,9 Prozent auf 116.000 verkaufte Autos geklettert ist. Branchenbeobachter erklären diese Zahlen mit dem großen Marktanteil, den Honda in New York, New Jersey und Connecticut hat, Gebiete mit den meisten Sturmschäden.

US-amerikanische Autobauer haben auch zugelegt, doch in weit geringerem Ausmaß als ihre japanische Konkurrenz. Fords November-Verkäufe stiegen um 6,4 Prozent und jene von General Motors um 3,4 Prozent. Einen maßgeblichen Einfluss auf die Automobil-Nachfrage in der ersten Hälfte des kommenden Jahres werden die derzeit drohenden Sozialkürzungen und Steuererhöhungen der sich nähernden „Fiskalklippe“ haben.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Sebastian Köberl
Auto: Amerikaner schalten einen Gang höher (Foto: pixelio.de/sparkie)