Gehirntumor: neue Diagnosemöglichkeit (Foto: SPL)

Bluttest erkennt Gehirntumore – Magnetische Nanopartikel liefern Hinweise auf Krebserkrankung

Boston – Wissenschaftler des Massachusetts General Hospital http://www.massgeneral.org haben einen neuen Bluttest zum Aufspüren von Gehirntumoren entwickelt. Die Identifizierung der Tumore erfolgt über winzige fetthaltige Kügelchen, die von Krebszellen in die Blutbahn abgegeben werden. Diese Mikrovesikel verfügen über die gleichen eindeutigen Eigenschaften wie die Krebszellen, von denen sie stammen. Laut der im Fachmagazin Nature Medicine veröffentlichten Untersuchung ist es viel leichter, ihrer habhaft zu werden.Gehirntumor: neue Diagnosemöglichkeit (Foto: SPL)

 

Schwer nachweisbar

 

Mittels dieses Tests konnten Tumore jetzt bei Mäusen und menschlichen Patienten nachgewiesen werden. Es sei auch denkbar, diese Kügelchen für die Überprüfung der Wirksamkeit von Medikamenten einzusetzen, so die Forscher. Zellen und daher auch Krebszellen kommen nicht isoliert vor. Sie gruppieren winzige Teile ihrer selbst in kleinen Fettkügelchen, die im Körper zirkulieren. Ziel ist der Transport von „Waren“ und die Kommunikation mit anderen Zellen. Diese Mikrovesikel gelten als interessanter Ansatz für Krebstests. Forscher gingen bereits in der Vergangenheit davon aus, dass sie für den Nachweis von Prostatakrebs im Urin eingesetzt werden könnten. Die Kügelchen sind jedoch sehr klein und können daher nur schwer nachgewiesen werden.

Daher setzten die Wissenschaftler jetzt auf magnetische Nanopartikel, die darauf ausgerichtet sind, sich an charakteristische Proteine von Mikrovesikeln bei Gehirntumoren anzubinden. Die magnetische Spur der markierten Mikrovesikel kann dann in einem nächsten Schritt nachgewiesen werden. Tests mit 24 Patienten mit Gehirntumoren lieferten zu mehr als 90 Prozent ein richtiges Ergebnis. Experimente mit Tieren zeigten, wie Tumore auf die Behandlung reagierten.

Behandlungserfolg rascher nachweisbar

Die Mikrovesikel seien bemerkenswert zuverlässige Biomarker, erklärt Ralph Weissleder vom Massachusetts General Hospital. „Sie sind sehr stabil und im Überfluss vorhanden. Zusätzlich scheinen sie sehr sensibel auf die Auswirkungen einer Behandlung zu reagieren.“ Sowohl bei Menschen als auch bei Tieren ist es gelungen zu beobachten, wie sich die Anzahl der mit der Krebserkrankung in Zusammenhang stehenden Mikrovesikel in der Blutbahn durch die Behandlung verändert hat. „Bevor die Veränderung der Tumorgröße durch bildgebende Verfahren sichtbar wurde, konnten wir weniger Mikrovesikel nachweisen. Sie sind so etwas wie die Vorboten der Reaktion auf eine Behandlung.“ Die Forscher gehen laut BBC davon aus, dass ähnliche Verfahren auch bei verschiedenen Arten von Krebs und anderen Krankheiten zum Einsatz kommen könnten.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Michaela Monschein
Gehirntumor: neue Diagnosemöglichkeit (Foto: SPL)