Kalifornien/Innsbruck – Seit Jahrhunderten ist die Menschheit darauf versessen, ein Elixier zu finden, welches in der Lage ist, älteren Menschen ewige Jugend zu verleihen. Laut neuesten Forschungserkenntnissen der Stanford University in Kalifornien http://stanford.edu könnte die Transfusion von Blut eines jüngeren Menschen der Schlüssel zu diesem bisher für unmöglich gehaltenen Unterfangen sein. Bei alten Mäusen ist es den Experten nicht nur gelungen, den altersbedingten Abbau der kognitiven Fähigkeiten durch die Gabe des Blutes jüngerer Mäuse aufzuhalten und ihn teilweise rückgängig zu machen, sondern auch das Wachstum neuer Zellen anzuregen.
Positive Wirkung durch Erythrozyten
„Grundsätzlich ist nicht das Alter des Blutspenders ausschlaggend für die positive Wirkung des Blutes, sondern nur das Alter der Erythrozyten, die nur eine durchschnittliche Überlebensdauer von 100 Tagen haben. Deshalb wäre es ideal,die jüngeren Zellen einer Blutkonserve von den älteren Blutbestandteilen zu isolieren und ausschließlich diese zu transferieren“, so Harald Schennach, Vorstand des Zentralinstituts für Bluttransfusion und immunologische Abteilung in Innsbruck http://tilak.at , gegenüber pressetext. Dieses Verfahren werde zwar bereits diskutiert, weil es eine längere Überlebensdauer der Erythrozyten ermöglichen würde, existiere bisweilen aber noch nicht.
Die Blutkreislaufsysteme der älteren und der jüngeren Mäuse wurden miteinander verbunden. Nachdem das Blut beider Mäuse vollständig miteinander vermischt war, analysierten die Forscher das Gehirn der Tiere. Dabei stellten sie fest, dass ganz besonders jene Areale des Hippocampus, die für das Lernen und die Konservierung des erworbenen Wissens verantwortlich sind, eine Strukturveränderung sowie eine Vermehrung der Proteine und ein erhöhtes Nervenwachstum zeigen. Darüber hinaus verstärkte die Transfusion die neuronalen Verbindungen in Gehirnarealen, in welchen neue Zellen unter normalen Umständen überhaupt nicht wachsen.
Blutplasma erhöht Gedächtnisleistung
Das Forschungsteam verabreichte zwölf alten Mäusen über einen Monat hinweg Blutplasma-Injektionen von jungen und von alten Tieren, um herauszufinden, ob die Veränderungen tatsächlich die kognitiven Fähigkeiten verbessern. Anschließend mussten die Mäuse einen versteckten Gegenstand im Wasser lokalisieren. Bei dieser Standard-Gedächtnisaufgabe schnitten die Mäuse, denen das junge Blutplasma injiziert wurde, wesentlich besser ab als jene mit dem alten Plasma. Obwohl die individuellen Faktoren, welche den verjüngenden Effekt des Plasmas auslösen noch unbekannt sind, ist man zuversichtlich diese Erkenntnisse eines Tages auf Menschen übertragen zu können.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Carolina Schmolmüller
Bluttransfusion: verjüngende Wirkung bei Mäusen (Foto: flickr.com/@alviseni)