Der Timmendorfer Hotelier Rohlf von Oven wird den Anhandgabevertrag für das frühere Aqua Top-Grundstück in Lübeck Travemünde nicht unterschreiben und sein geplantes Hotelprojekt nicht weiter verfolgen. Das hat heute Lübecks Wirtschaftsenator Sven Schindler mitgeteilt. Die Hansestadt Lübeck hat daher bereits Kontakt mit dem damaligen Zweitplatzierten der Ausschreibung aufgenommen. Die Deutsche Immobilien AG aus Rostock betreibt in Travemünde bereits das Arosa und möchte mit A-JA auf dem Aqua Top Areal ein völlig neues Hotelkonzept umsetzen.
Im Mai dieses Jahres hatte die Bürgerschaft die Anhandgabe des früheren Aqua Top-Grundstückes in Lübeck-Travemünde an die Timmendorfer Hotel-Familie von Oven beschlossen. Über den endgültigen Verkauf sollte die Bürgerschaft nach einem noch durchzuführenden Architektenwettbewerb entscheiden.
Aufgrund der städtebaulichen Bedeutung des Standortes „Aqua Top“ hatten Investor und Architekt ein gestalterisch sehr ansprechendes Konzept gewählt, welches genau auf diesen besonderen Ort zugeschnitten ist. Dieses wurde von der Verwaltung und der Bürgerschaft durch einen einstimmigen Beschluss auch entsprechend gewürdigt.
Die vergangenen vier Monate wurden seitens des Investors genutzt, das Konzept im Hinblick auf seine finanziellen Auswirkungen weiter vertiefend zu untersuchen. Mit Blick auf die gleichgelagerten Hotel-Baustellen in Scharbeutz und Niendorf muss nun bereits durch den geplanten Tiefgaragenbau mit nicht unerheblichen Kostensteigerungen gegenüber der ursprünglichen Kostenschätzung gerechnet werden. Aufgrund der ambitionierten Projektkosten hatte die Familie von Oven bereits im Vorfeld des Bürgerschaftsbeschlusses darauf hingewiesen, dass ihr kostenintensives Hotelkonzept in diesem Umfang nur im Falle der Bereitstellung von Fördermitteln in Höhe von 3,5 Mio. Euro zu realisieren ist. Rohlf von Oven erkennt die intensiven Bemühungen des Wirtschaftsministeriums der vergangenen Monate an: „Dennoch lässt sich aufgrund der im Koalitionsvertrag im Sommer diesen Jahres vereinbarten Abschaffung der Einzelbetrieblichen Förderung zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersagen, ob und in welcher genauen Höhe das Land die in Aussicht gestellten Fördermittel für das Projekt zur Verfügung stellen kann.“
Vor dem Hintergrund der vorgenannten Gründe sowie einiger in diesem Zeitraum nicht abschließend zu klärender Fragen im Zusammenhang mit den Geh- und Fahrrechten des Nachbarn hat sich Familie von Oven schweren Herzens entschieden, das Projekt nicht weiter zu verfolgen und den Anhandgabevertrag nicht zu unterzeichnen.
Die Hansestadt Lübeck bedauert diese Entscheidung außerordentlich. Wirtschaftssenator Schindler: „Das Hotelkonzept von Ovens hatte uns alle inhaltlich und städtebaulich überzeugt. Ich bin sehr enttäuscht, habe aber auch Respekt vor der unternehmerischen Entscheidung der Familie. Auf jeden Fall muss der Blick jetzt wieder nach vorn gehen.“
Presseamt Lübeck