Web-Netzwerk: für viele kaum mehr wegzudenken (Foto: pixelio.de, Gerd Altmann)

Facebook stellt Sex und Zigaretten in den Schatten – Netzwerk-Nutzung und gesellschaftliche Anerkennung unverzichtbar

Chicago/Wien – Soziale Plattformen wie Facebook, Twitter und Pinterest nehmen für Jugendliche neben anderen privaten Bedürfnissen die höchste Priorität im Leben ein. Während Verlockungen wie Sex und Zigaretten mit etwas Mühe widerstanden werden kann, stellt der gänzliche Verzicht auf soziale Netzwerke für die Generation von heute eine nahezu unüberbrückbare Hürde dar. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der University of Chicago Booth School of Business http://chicagobooth.edu , die an unterschiedlichsten Testpersonen im Alter von 18 bis 85 Jahren durchgeführt wurde.Web-Netzwerk: für viele kaum mehr wegzudenken (Foto: pixelio.de, Gerd Altmann)

 

Suche nach Anerkennung

 

„Generell lässt sich sagen, dass Bedürfnisse auf körperlicher und sinnlicher Ebene keine biologischen Grundbedürfnisse des Menschen sind, weswegen sie keinen Suchtcharakter haben. Der Mensch strebt jedoch nach gesellschaftlicher Anerkennung, welche er unter anderem aus Internetplattformen beziehen kann“, so Beziehungstherapeutin Gerti Senger http://gerti-senger.at pressetext gegenüber.

Laut der Expertin kann der Wunsch, sich gegenseitig auszutauschen und von anderen bestätigt zu werden, eine süchtig machende Wirkung auf die Nutzer von sozialen Netzwerken haben, wodurch reelle Beziehungen überschattet werden. Die Versuchsteilnehmer kamen alle aus Deutschland.

Einfacher Zugang zu Profilen

Die Forschungsleiter stellten ihnen Blackberry-Geräte zu Verfügung und forderten sie auf, ihnen in einem regelmäßigen Intervall von 30 Minuten mitzuteilen, wie stark das Bedürfnis ist, Zugriff auf das eigene Profil zu nehmen. Darüberhinaus wurden sie angewiesen, andere Impulse – darunter Rauchen, Trinken und Schlafen – in ihrer Intensität von „stark“ bis „unwiderstehlich“ zu bewerten. Experten zufolge war der Drang nach sozialen Plattformen wesentlich stärker als jede andere Versuchung.

Laut Studienleiter Wilhem Hofmann sind die Resultate vorwiegend auf die große Verbreitung sozialer Netzwerke zurückzuführen. Heutzutage habe man nahezu überall und zu jeder Zeit mit einer Vielzahl elektrischer Geräte die Möglichkeit, sein Benutzkonto einzusehen. Außerdem erfordere es nur einen geringen Aufwand, einen Blog zu verfassen oder Nachrichten via Facebook oder Twitter zu versenden.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Carolina Schmolmüller
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