Containerschiff: lange Reise für deutsche Güter (Foto: pixelio.de/Maren Beßler)

Deutsche Exporte: Zuwächse im August trotz Krise – Globale Nachfrage wiegt schwachen Euroraum auf

Frankfurt am Main/Wiesbaden – Die deutschen Ausfuhren sind im August gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,8 Prozent gewachsen. Insgesamt hat sich der Wert exportierter Waren und Güter in diesen 31 Tagen auf 90,1 Mrd. Euro belaufen. Im Vergleich zum Vormonat Juli ist das ein Anstieg um 2,4 Prozent. Diese aktuellen Zahlen vom Statistischen Bundesamt http://destatis.de kommen für Beobachter unerwartet. „Die soliden Exportzahlen sind durchaus überraschend angesichts der schlechten Rahmenbedingungen und der Weltwirtschaft, die allgemein einen Gang tiefer geschaltet hat“, sagt Andreas Jörg Scheuerle, Leiter des Sachgebiets Europäische Konjunktur und Branchenanalysen bei der DekaBank http://dekabank.de , auf Nachfrage von pressetext.Containerschiff: lange Reise für deutsche Güter (Foto: pixelio.de/Maren Beßler)

 

Waren außerhalb Europas begehrt

 

Bemerkenswert daran ist, dass die August-Exporte in erster Linie außerhalb der EU enorm zugelegt haben und um insgesamt 13 Prozent anzogen. Die Ausfuhren in Richtung EU-Nachbarn sind dagegen mit einem Plus von 0,4 Prozent fast gleich geblieben. Ein bitteres Minus ist bei den Ausfuhren in den Euroraum zu verkraften. Es beträgt 3,1 Prozent und zeigt, welchen Einfluss der durch die Eurokrise ausgelöste Konsumrückgang klassischer Importländer auf den deutschen Export hat.

Scheuerle erklärt sich das Exportplus der deutschen Wirtschaft mit der konsequenten Ausrichtung auf Wachstumsmärkte. Deutsche Produkte und Preise seien im internationalen Vergleich besonders wettbewerbsfähig. Dies unterstreiche den langfristigen Trend und Deutschlands traditionell gefestigte Stellung als Exportwirtschaft. Der Experte geht auch für das mittlerweile abgelaufene dritte Quartal von einem Wachstum aus.

Einfuhren werden zulegen

2012 scheint generell ein gutes Jahr für exportorientierte Unternehmen zu sein. Gegenüber den ersten acht Monaten des Vorjahres kletterte das Ausfuhrvolumen zwischen Januar und August um 5,5 Prozent auf 734,1 Mrd. Euro. Die Importe nach Deutschland sind im August bei einem Plus von 0,4 Prozent bei 73,8 Mrd. Euro gelegen. Daraus ergibt sich ein Leistungsbilanzüberschuss von 18,3 Mrd. Euro.

Scheuerle geht davon aus, dass die Importquote in den kommenden Monaten und Jahren steigen wird. „Das Lohnwachstum ist in den vergangen Jahren hinter dem Produktionsniveau geblieben. Nun gehen die Löhne vergleichsweise kräftig nach oben, wodurch der Binnenmarkt zulegen und vermehrt Waren aus dem Ausland nachgefragt werden.“

Der Internationale Währungsfonds geht von einem gesamtwirtschaftlichen Wachstum für 2012 und 2013 von 0,9 Prozent aus. Während die Exportquote gegenwärtig im Steigen begriffen ist, sinkt in Deutschland die Produktion. Im Vergleich zum Vormonat hat es bei der Produktionsquote im August ein Minus von 0,5 Prozent gegeben. Die Baubranche verzeichnet sogar einen Rückgang um 2,8 Prozent. Mehr gefertigt wurde dagegen in den Bereichen Konsumgüter- und Energieerzeugung mit einem Zuwachs von 0,3 bzw. 1,5 Prozent.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Sebastian Köberl
Containerschiff: lange Reise für deutsche Güter (Foto: pixelio.de/Maren Beßler)