Mädchen: Innenstadtlage für Kinder ungeeignet (Foto: pixelio.de, Hofschlaeger)

Stadtkinder haben großes Asthma-Risiko – Aufwachsen in einkommensschwachen Gebieten besonders gefährlich

Marburg – Kinder, die zusammen mit ihren Eltern in sozial- und einkommensschwachen Stadtgebieten leben, haben ein höheres Risiko an Asthma zu erkranken. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Erhebung der University of Wisconsin in Madison http://wisc.edu. Die Forscher verglichen das Nasensekret von Säuglingen im Innenstadtbereich und in den Außenbezirken großer Städte wie Boston, Baltimore und New York City sowie St. Louis. Das Ergebnis: Die Kinder sind unterschiedlichen Umweltfaktoren ausgeliefert und daher auch unterschiedlich betroffen.Mädchen: Innenstadtlage für Kinder ungeeignet (Foto: pixelio.de, Hofschlaeger)

 

Bauernhöfe sind gesund

 

„Die Voraussetzung für eine Allergie ist zunächst die genetische Veranlagung“, sagt Harald Renz, Direktor des Institut für Laboratoriumsmedizin und Pathobiochemie der Universität Marburg http://uni-marburg.de , gegenüber pressetext. Erst die zweite Voraussetzung für Allergien wie Asthma seien Umwelteinflüsse. „Es gibt protektive und risikobehaftete Faktoren in der Umwelt“, sagt Renz.

Dennoch kann er die Ergebnisse der US-Forscher bestätigen: „Wir wissen schon seit längerem, dass Kinder, die auf traditionellen Bauernhöfen groß werden, viel weniger Asthma entwickeln als Stadtkinder.“ Besondere Keime haben einen schützenden Effekt vor der Entwicklung von Asthma. Auch Kinder, die an den Stadträndern aufwachsen, sind weniger gefährdet als Kinder in den Innenstädten, so die US-Forscher.

Eltern haben Vorbildfunktion

Zu den Umwelteinflüssen kommen auch soziale dazu. Menschen, die in einkommensschwachen, urbanen Gebieten leben, sind auch anderen Belastungen ausgesetzt. „Bei den Risikofaktoren haben wir ein ganzes Bündel: Das sind psychogene Faktoren wie Stress, häufig sind solche Kinder ihren rauchenden Eltern ausgesetzt und viele Kinder sind übergewichtig“, sagt Renz.

In den US-Städten gibt es sogar schon die Bezeichnung „Innercity Asthma“, was so viel bedeutet wie „Innerstädtisches Asthma“. Die Kinder in den einkommenschwachen Vierteln der untersuchten US-Städte werden auch schlecht ernährt und sitzen ständig vor dem Fernseher. Das hat oft ein fehlreguliertes Immunsystem zur Folge.Die gesundheitliche Entwicklung eines Kindes werde bereits im Mutterleib festgelegt.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Oranus Mahmoodi
Mädchen: Innenstadtlage für Kinder ungeeignet (Foto: pixelio.de, Hofschlaeger)