New York – Die Ankündigung, dass Rupert Murdochs Sohn James bald der Chef von Fox Networks http://foxnetworks.com und damit Fox TV werden könnte, hat von den Aktionären der News Corp http://newscorp.com zu Schock und Wut geführt. Vergangenen Donnerstag wurde James Murdoch bereits von der britischen Medienaufsichtsbehörde Ofcom http://ofcom.org.uk scharf für seine Rolle im Telefon-Abhörskandal kritisiert. Am gleichen Tag machte das Gerücht über seinen nächsten Karriereschritt die Runde.
Ermittlungen der Ofcom
In der Financial Times wurden die Neuigkeiten zu James Murdochs Karriereplänen genau an dem Tag veröffentlicht, als Ofcom einen Bericht über seine Rolle im Abhörskandal publik machte. Murdoch war genau zu diesem Zeitraum der Chef von News Corp UK. Die Behörde kam zu dem Schluss, dass James Murdoch wiederholt seinen Aufgaben als CEO und Vorsitzender nicht nachgekommen ist.
Gleichzeitig war es aber auch die Ofcom, die Rupert Murdoch die Genugtuung ermöglichte, dass BSkyB http://sky.com , an dem die News Corp die größte Beteiligung hält, die Sendelizenzen trotzdem behalten kann. Die News Corp selbst lehnte einen Kommentar zu der Rolle von James Murdoch in Amerika ab. Julie Tanner, die Direktorin von Christian Brothers Investment Services http://cbisonline.com betont, dass mit diesen Neuigkeiten klar ist, dass Rupert Murdoch die News Corp nur zum Vorteil der eigenen Familie benutzt.
Im vergangenen Jahr hat Tanner eine Revolte der Aktionäre gegen die Wiederwahl von James Murdoch, seinen Bruder Lachlan und den Großteil des Aufsichtsrats angeführt. Sie fordert einmal mehr eine unabhängige Geschäftsführung für die New Corp AGM. Gegen News Corp wird derzeit auf beiden Seiten des Atlantiks ermittelt. Allein in Großbritannien wurden bisher rund 50 Personen verhaftet. Dazu gehören auch zwei Journalisten von The Sun und ein Polizist.
Für US-Sendelizenzen ungeeignet
James Murdoch ist als Vorsitzender von News International http://newsint.co.uk im Februar zurückgetreten. Bei BSkyB beendete er seine Funktion im April. Seitdem hält er sich in Amerika auf und scheint sich um Zurückhaltung zu bemühen. Bereits im August hat die Citizens for Responsibility and Ethics in Washington http://citizensforethics.org eine Beschwerde bei der Federal Communications Commission (FCC) http://fcc.gov eingereicht.
Die Interessenvereinigung argumentiert damit, dass die News Corp für amerikanische Sendelizenzen schlichtweg ungeeignet ist. FCC-Geschäftsführerin Melanie Sloan betont, dass der mögliche Aufstieg von James Murdoch ein weiteres Argument für diese Beschwerde ist. „Ich gehe davon aus, dass noch vieles über James Murdoch aufgedeckt wird. Es gibt noch sehr viele Fragen, auf die wir Antworten brauchen“, so Sloan.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Michaela Monschein
James Murdochs: viele Fragen bleiben offen (Foto: zimbio.com)