Hamburg (ots) – Im neuen Einkaufsratgeber „Essen ohne Gentechnik“ prüft Greenpeace deutsche Supermärkte auf Gentechnik im Tierfutter und Verbrauchertransparenz. Immer mehr Marken kommen bei Molkereiprodukten ohne Gentechnik aus. Bei ihren Eigenmarken tun sich die deutschen Supermarktketten damit schwer. Einzig die Bio-Supermärkte schließen Gentechnik im Tierfutter garantiert aus.
„Der deutsche Einzelhandel muss gentechnikfreie Produktion auch bei tierischen Lebensmitteln zum Standard machen und entsprechend kennzeichnen“, sagt Christiane Huxdorff, Gentechnik-Expertin von Greenpeace. „Bei den Eigenmarken ist der Handel selbst verantwortlich und kann bestimmen, wie sie produziert werden.“
Aus einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des Bundesverbraucherministeriums vom Juni dieses Jahres geht hervor, dass 83 Prozent der deutschen Verbraucher gentechnisch veränderte Lebensmittel ablehnen. „Gentechnik gehört weder auf den Acker noch auf den Teller“, sagt Huxdorff. „Der Anbau erfordert den Einsatz schädlicher Pestizide und gefährdet die biologische Vielfalt.“ Die regionale Kette Tegut kommt der Forderung bereits nach: Sie produziert ihr komplettes Molkereiprogramm gentechnikfrei und weist es mit dem „Ohne Gentechnik“-Label aus. Der Rewe-Konzern will bis zum Jahr 2015 alle Milchprodukte, Eier und Frischgeflügel ohne Gentechnik und mit heimischen Futtermitteln herstellen.
Greenpeace empfiehlt Lebensmittel aus naturnaher Landwirtschaft Eier, Milch und Fleisch von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert wurden, müssen nicht als Gen-Food gekennzeichnet werden. Der Greenpeace-Einkaufsratgeber schafft hier Transparenz und zeigt, welche Marken der Supermärkte in der Erzeugung bereits ohne Gen-Pflanzen auskommen. Er nennt auch jene Supermärkte, die Gentechnik derzeit nicht ausschließen. Dazu zählen Coop, Netto, Kaiser’s Tengelmann und als Schlusslicht Real (Metro-Konzern). Auch Edeka konnte trotz einiger gentechnikfreier Produkte bei der Umfrage nicht überzeugen. Das Unternehmen hat zwar angekündigt, langfristig auf gentechnikfreie Soja oder heimische Futtermittel umzustellen.
Allerdings setzt Deutschlands größte Einzelhandelskette in der Praxis davon nur sehr wenig um. Im Vergleich zum Rewe-Konzern fehlen derzeit konkrete Pläne und Fristen.
Der Einkaufsratgeber „Essen ohne Gentechnik“ gibt keine Auskunft darüber, wie genannte Firmen mit dem Thema Tierschutz umgehen.
Artgerechte Tierhaltung ist aber auch für Greenpeace eine zentrale Forderung bei der Fleisch- und Milcherzeugung.
Greenpeace e.V.