Berlin/Scranton – Marathonlaufen führt häufig zu einem Lungenödem. Das haben nach eigenen Angaben Gerald Zavorsky und sein Team von der Marywood University in Scranton, Pennsylvania http://marywood.edu belegt. Beim Steamtown-Marathon in Scranton 2011 wurden bei 26 Läufern je nach 19, 56 und 98 Minuten der Brustkorb geröntgt. Jeder Zweite hatte am Ende des Rennens ein manifestes Lungenödem – umgangssprachlich auch bekannt als Wasserlunge. Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der European Respiratory Society http://ersnet.org in Wien präsentiert.
Ausreichend Vorbereitung wichtig
„Ein Läufer sollte sich mindestens ein Jahr lang für einen Marathon vorbereiten“, rät Willi Heepe, praktischer Arzt und Sportmediziner aus Berlin http://praxis-willi-heepe.de , gegenüber pressetext. Der Experte hat 30 Jahre lang den größten Marathon Deutschlands, den Berlin-Marathon http://bmw-berlin-marathon.com , medizinisch betreut und geleitet. In Berlin sei kein Fall von Lungenödem bei einem Läufer vorgekommen. „Das ist eher ein Phänomen bei Bergläufen“, sagt Heepe. Bei Flachlandläufern sei das Phänomen kein Thema.
Marathon sei dem Fachmann nach zwar eine grenzwertige Belastung, jedoch sei auch die Herangehensweise von großer Bedeutung: „Es ist eine Idiotie, dass viele immer wieder nach der Uhr schauen“, sagt der Sportmediziner. Es sei eine typisch deutsche Marotte, Marathonläufer nach ihrer Laufzeit zu befragen. In den USA frage man eher danach, ob ein Läufer den Marathon beendet habe. „Wenn jemand vernünftig im mittleren Leistungsniveau läuft, wird er keine gesundheitlichen Probleme bekommen – wenn er sie nicht schon vorher hatte“, sagt Heepe.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Oranus Mahmoodi
Berlin-Marathon: viele oft unvorbereitet (Foto: pixelio.de, Karl-Heinz Liebisch)