In diesem Jahr stand die Kieler Woche im Zeichen des geblähten Neonorange-Spinnakers. 2013 wird wieder Blau die beherrschende Farbe auf Kieler-Woche-Plakaten und Fahnen sein. Die Jury des Wettbewerbs für ein Corporate Design der Kieler Woche 2013 entschied sich am Mittwoch, 5. September 2012, für den Entwurf des Düsseldorfer Gestaltungsbüros optik (Jens Müller und Karen Weiland), der in einer blauen Zeichnung auf weißem Grund viele maritime Elemente vereint. Auch der Schriftzug Kieler Woche ist von Hand gezeichnet.
Die Götter meinen es gut mit der Kieler Woche 2013 (22. bis 30. Juni): Ein blasender Windgott am Himmel und ein Meeresgott in den schäumenden Wellen sind auf dem neuen Kieler-Woche-Plakat zu sehen, dazu eine Windrose mit dem Kieler Stadtwappen in der Mitte, große Segler auf der Förde und ein Riesenrad am Plakatrand. Die Jury lobte unter anderem die „wunderbare Bildfindung“ des Logos: „Die Windrose mit dem eingefügten Nesselblatt aus dem Kieler Stadtwappen. Das geht formal so gut zusammen, dass man den Eindruck hat, es gibt dieses neue ‚Symbol‘ schon seit Langem. Es ist ein erzählerischer Entwurf, bei dem es über die genannten Motive hinaus viel zu entdecken gibt, dem es gelingt, alle Medien interessant zu gestalten, immer verbunden mit der klaren und gut lesbaren Aussage: Kieler Woche 2013.“
Seit 65 Jahren wird mit jährlich wechselnden Plakaten und anderen Werbemitteln weit über Kiel hinaus für die Fest- und Segelwoche geworben. Sich in diese 1948 begonnene Tradition einzureihen und einmal das Kieler-Woche-Design zu gestalten, ist der Traum vieler Grafikdesigner. Aber nur wenige bekommen die Chance dazu: Seit 1959 lädt Kiel von einer Jury ausgewählte Designer aus dem In- und Ausland zum renommierten Wettbewerb ein. Die eingeladenen Teilnehmer sind Gäste der Kieler Woche und sammeln an der Förde Eindrücke, die sie dann in ihre Entwürfe für das Folgejahr einfließen lassen. Erstmals wurde das Plakat der Kieler Woche 1960 durch so einen Einladungswettbewerb ermittelt. Seit Mitte der 70er Jahre muss das Plakat eingebunden sein in ein stimmiges Corporate Design.
Teilnehmer des Wettbewerbs für das Kieler-Woche-Design 2013 waren: Helmut Brade (Halle/Saale), Thomas Mayfried (München), Clotilde Olyff (Brüssel/Belgien), optik – Kommunikation und Gestaltung Müller Weiland (Jens Müller/Karen Weiland, Düsseldorf) und István Orosz (Budakeszi/Ungarn). Sie erlebten Ende Juni die Kieler Woche 2012 und reichten anschließend insgesamt zehn Entwürfe ein.
In der Jury saßen vier Fachjuroren und drei Sachjuroren. Fachgutachter waren die Designer Prof. Detlef Fiedler aus Berlin (Gewinner Wettbewerb für 2005 und ständiges Jurymitglied), Prof. Bernard Stein aus Berlin (ständiges Jurymitglied) und Ariane Spanier aus Berlin als Vorjahressiegerin sowie Christian Riediger als Leiter des Kieler-Woche-Büros. Ihnen saßen als Sachgutachter zur Seite: Nikolaus Rickers als Geschäftsführer der Point of Sailing Marketing GmbH, Prof. Dr. Gerhard Fouquet als Präsident der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Rainer J. Kraatz als Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Kieler Woche sowie Stadtpräsidentin Cathy Kietzer als Vorsitzende des Aufsichtsrates der Kieler Woche Marketing GmbH.
optik ist ein Büro für Kommunikation und Gestaltung in Düsseldorf. Unter der Leitung von Jens Müller und Karen Weiland werden medienübergreifende Projekte entwickelt und realisiert. Neben klassischen Aufgaben wie der Konzeption und Gestaltung von Erscheinungsbildern, Kommunikationsmedien, sowie Büchern und Ausstellungen, werden komplexe Projekte auch inhaltlich-redaktionell in Eigenregie betreut. Im Mittelpunkt steht immer die Kommunikation von Inhalten unabhängig von ihrer Medienform. Zu den Auftraggebern gehören Kulturinstitutionen wie das Deutsche Filmmuseum (Frankfurt am Main), Behörden wie das Bundesministerium der Finanzen (Berlin) und Unternehmen aus der Wirtschaft wie Booz&Company (Düsseldorf).
Jens Müller (geboren 1982 in Koblenz) und Karen Weiland (geboren 1980 in Böblingen) studierten beide Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Düsseldorf und haben dort seit 2010 Lehraufträge. Beide waren beteiligt am internationalen Forschungsprojekt „helmut schmid – design is attitude“ (2005-2007) sie gestalteten Sonderbriefmarken und sind Herausgeber der Buchreihe A5 in Kooperation mit der FH Düsseldorf und Lars Müller Publishers. In dieser Reihe erschien 2010 ihr Buch „Kieler Woche – Geschichte eines Designwettbewerbs“. Seit 2009 sind Jens Müller und Karen Weiland Partner im gemeinsamen Büro für Gestaltung und Kommunikation.
Als Stadtpräsidentin Kietzer am Mittwochmittag in Düsseldorf anrief, um die frohe Kunde vom Sieg im Design-Wettbewerb zu überbringen, freute sich Jens Müller: „Das ist Wahnsinn!“
Alle Plakatentwürfe des Design-Wettbewerbs zur Kieler Woche 2013 – und früherer Wettbewerbe – können unter www.kieler-woche.de im Internet angeschaut werden.
www.kieler-woche.de
Arne Gloy – Landeshauptstadt Kiel