Unter der Lupe: Google zeigt sich spendabel (Foto: pixelio.de, Alexander Klaus)

Google zahlt Gehalt nach Ableben weiter – Benefits Mitgrund für Erfolg – Familienbewusstsein im Zentrum

Mountain View/Techentin/Neuhaus – Google kümmert sich auch im Jenseits noch gut um seine Mitarbeiter. Stirbt ein Angestellter des Suchgiganten, erhalten hinterbliebene Ehe- oder Lebenspartner zehn Jahre lang Schecks in der Höhe von 50 Prozent des letzten Gehalts des Verstorbenen. Dies geht aus einem Interview hervor, das Google-Personalchef Laszlo Bock dem Wirtschaftsmagazin Forbes gegeben hat. „Das mag vielleicht lächerlich klingen, aber wir haben bei Google eine Todesvergütung angekündigt“, kommentiert Bock diesen Schritt.Unter der Lupe: Google zeigt sich spendabel (Foto: pixelio.de, Alexander Klaus)

 

Intrinsische Motivation fördern

 

Der Internetriese ist bekannt dafür, seine Mitarbeiter mit einer Reihe von Vergütungen den Arbeitsalltag zu versüßen. Gratis-Frisörbesuche, unternehmenseigene Ärzte, kreative Entfaltungsmöglichkeiten und vieles mehr gehören im Silicon Valley zur Normalität. „Google fördert mit seinen Benefits vor allem die intrinsische Motivation der Mitarbeiter. Kritiker mögen meinen, Google könne sich das leisten, weil es so groß ist. Doch das Gegenteil ist der Fall: Diese Maßnahmen sind Mitgrund für den erfolgreichen Werdegang des Unternehmens“, erklärt Gereon Jörn, Experte für Mitarbeiterführung http://menschler.com , im Interview mit pressetext.

Dass die Hinterbliebenen von verstorbenen Mitarbeitern nun von deren ehemaligen Arbeitgeber versorgt werden, ist allerdings neu. Bei den zehnjährigen Schecks in der Höhe von 50 Prozent ist es unerheblich, wie lange der Verstorbene im Dienst von Google gestanden ist. Voraussetzung ist nur, dass er zum Zeitpunkt des Ablebens angestellt war.

Zusammengehörigkeit im Fokus

„Insbesondere in diesem gegenwärtig extrem wettbewerbsorientierten Wirtschaftsumfeld, sind Sozialleistungen von gewichtigen Unternehmen sehr zu begrüßen. Es gibt zwar Ansätze, doch der soziale Aspekt in der vorherrschenden sozialen Marktwirtschaft greift einfach viel zu wenig“, sagt Franz Gober, Unternehmensberater bei conusltingteam.at http://www.consultingteam.at , gegenüber pressetext.

Google will den Familien in einer solch grausamen Phase unter die Arme greifen. „Der Grund, warum wir diese Maßnahmen setzen, ist nicht der, dass sie für unser Geschäft wichtig sind. Es zählt hierbei einfach, eine gute Sache zu tun. Wenn es darauf ankommt, ist es besser für ein Unternehmen zu arbeiten, dass sich um dich kümmert anstatt für eines, das dies nicht tut“, sagt Bock. Der Konzern spricht hiermit vor allem Gefühle an und vermittelt den Mitarbeitern, sich um seine Liebsten künftig zu kümmern. Zusammengehörigkeit und Sicherheit stehen dabei im Fokus, so Jörn

Auch Nachwuchs wird finanziert

Neben den Schecks bekommt die Witwe bzw. der Witwer nach dem Tod des Partners umgehend sämtliche Aktien übertragen. Pro Kind zahlt die kalifornische Suchmaschine monatlich sogar 1.000 Dollar bis zum Erreichen des 19. Lebensjahres. Falls der Sprössling Vollzeit-Student ist, verlängert sich der Anspruch um vier weitere Jahre. Die Familie spielt bei der unternehmenseigenen Mitarbeitervergütung bei Google eine große Rolle. Väter stehen nach der Geburt sechs Wochen bezahlter Urlaub zu, Müttern sogar über vier Monate.

Große Konzerne haben in der Vergangenheit immer wieder mit unorthodoxen Boni und Vergütungen für ihre Mitarbeiter aufhorchen lassen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20120723015 ). Ob Google mit dieser Hinterbliebenen-Vergütung allerdings wirklich keine monetären Ziele verfolgt, ist unklar.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Sebastian Köberl
Unter der Lupe: Google zeigt sich spendabel (Foto: pixelio.de, Alexander Klaus)