Seit 1995 betreut die Kreisjägerschaft Oldenburg in enger Zusammenarbeit mit den Landesverband Eulenschutz Nisthilfen für die Schleiereule im Kreisgebiet. Mittlerweile sind es 142 Nisthilfen die von 9 Gebietsbetreuern gepflegt und kontrolliert werden.
Nach anfänglichen Erfolgen war der Höchststand der Schleiereulenpopulation in den Jahren 2001 bis 2004 mit 4500 Jungvögeln in ganz Schleswig-Holstein erreicht. In den Folgejahren sank die Zahl der ausfliegenden Jungvögel kontinuierlich. Die Gründe dafür sind vielfältiger Natur, festzustellen ist aber, dass die veränderten Umweltbedingungen wie der vermehrte Umbruch von Dauergrünland in Anbaufläche für Energiepflanzen eine wesentliche Rolle spielt. Denn die Schleiereule ernährt sich in erster Linie von Kleinnagern wie Feldmäusen. Letztendlich ließen aber die strengen Winter 2009 und 2010 die Population zusammenbrechen und so konnten im Jahr 2011 nur noch 433 Jungeulen in ganz Schleswig-Holstein und nur noch 7 Jungeulen in Ostholstein registriert werden. Das Gebiet der KJS Oldenburg war praktisch ohne brütende Schleiereulen. Anfang des Jahres dann eine Wende: bei den bis jetzt durchgeführten Kontrollen der Nisthilfen konnten drei Bruten mit je 5 Jungeulen im Gebiet Wangels, Thomsdorf und Kellenhusen festgestellt werden.
„Wir hoffen, dass sich die unermüdliche Arbeit der Betreuer auszahlt und die Bestände der Schleiereule sich erholen und ihr Überleben gesichert werden kann, so Richard Fulbier, Obmann für Eulenschutz der Kreisjägerschaft Oldenburg. Fulbier und seine Mithelfer engagieren sich seit mehreren Jahren bei Bau und Pflege von Nisthilfen.
Wie sieht eine geeignete Nisthilfe aus?
Die Schleiereule baut kein richtiges Nest, sondern sucht Unterschlupf in verlassenen, geschlossenen Räumen. Früher boten Silos oder großen Scheunen den perfekten Lebensraum für diese Eulenart. Doch diese werden immer mehr umfunktioniert oder so gestaltet, dass dort keine Mäuse mehr zu finden sind. Deshalb bauen die Eulenschützer Nisthilfen in Scheunen oder Dachböden, bei denen die Schleiereule von außen Einflug finden kann. Dies schützt die Nisthilfen vor Räubern wie Mardern. Neben anderen Tierarten brütet teilweise der Turmfalke im Vorraum der Nisthilfen und ist somit bei weitem der häufigste Mitnutzer der Nisthilfen.
Eulenschutz-Obmann – Richard FülbierSylvaine Mody – Pressesprecheri