Hamburg (ots) – In 40 Städten protestieren heute Greenpeace-Aktivisten vor Shell Tankstellen. Vor der Shell Tankstelle am Hamburger Dammtor-Bahnhof haben 20 Aktivisten der unabhängigen Umweltschutzorganisation ein rund drei Meter hohes Modell eines Ölbohrturms aufgebaut. Aus dem Bohrturm sprudelt eine schwarze Flüssigkeit und läuft über darunterliegendes Eis. Auf einem Banner steht die Forderung „Shell raus aus der Arktis“. „Shell setzt mit seinen Ölplänen das Überleben der Arktis aufs Spiel. Wenn wir die Pläne von Shell nicht stoppen, wird eine der letzten unberührten Regionen dieser Erde von der Ölindustrie ausgebeutet“, sagt Martin Hofstetter von Greenpeace. „Sollte es zu einem Ölunfall kommen, hätte das katastrophale Folgen für diese Region.“
Passanten und Autofahrer erhalten von den Aktivisten Informationsmaterial und können als Arktisschützer (http://www.savethearctic.org) aktiv werden und eine Petition unterschreiben. Unter den Arktisschützern, die bereits unterschrieben haben, befinden sich so prominente Namen wie Paul McCartney, Penelope Cruz, Robert Redford, Peter Fox und viele mehr.
Shell startet gefährliche Ölbohrungen
Shell hat in den vergangenen Monaten ein Bohrschiff, eine Ölplattform sowie Spezialschiffe aus der ganzen Welt zusammengezogen. Sie sind jetzt auf dem Weg in die Arktis. Greenpeace-Aktivisten haben bereits in Neuseeland und in der Ostsee gegen diese Schiffe protestiert. In wenigen Tagen will Shell mit den Bohrungen vor der Küste Alaskas beginnen. Extreme Wetterbedingungen, niedrige Temperaturen und ein kurzes Zeitfenster in den Sommermonaten machen das Bohren nach Öl in der Arktis zu einem unkalkulierbaren Risiko.
Experten warnen, dass es bisher keine Methode gibt, einen großen Ölunfall in dieser Region zu beherrschen.
Shell entfacht Wettlauf in die Arktis
Shell ist einer der ersten großen internationalen Ölkonzerne, der massiv in die Arktis drängt, um diese auszubeuten. Wenn bei den Bohrungen in diesem Sommer Öl gefunden wird, werden andere Öl-Konzerne mit Milliardeninvestitionen nachziehen und ebenfalls in die Region gehen. Experten vermuten etwa 90 Milliarden Barrel (ein Barrel= 159 Liter) Öl in der Arktis, das meiste davon unter dem Meeresboden. Diese Menge würde reichen, um den derzeitigen Weltverbrauch für etwa drei Jahre zu decken.
„Shell und die anderen Ölkonzerne sehen nur die Milliardengewinne und ignorieren die Warnungen von Experten. Deshalb muss die Arktis für die Ölindustrie gesperrt werden“, sagt Hofstetter. „Es wird Zeit, dass wir unsere Abhängigkeit vom Öl beenden.“
Greenpeace e.V.