Stuttgart – Der baden-würtembergische Herrenoberhemden-Produzent Olymp http://olymp.com rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem langsameren Wachstum als 2011. Grund dafür ist der schleppende Absatz im Ausland. Insbesondere in Frankreich, Griechenland und Großbritannien entwickelt sich das Geschäft schwächer als erwartet. In Irland sind die Verkaufszahlen sogar um die Hälfte geschrumpft und belaufen sich nun auf dem Wert des Jahres 2008. Auf dem Heimatmarkt Deutschland stellt sich die Situation allerdings solide dar.
2011 unerreicht
Die Konzernleitung des Mittelständlers geht davon aus, dass der deutsche Markt 2012 um zwei bis drei Prozent nachgeben und das Wachstum des Gesamtumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich liegen wird. Das laufende Jahr kann mit 2011 nicht Schritt halten. Da sind die Erlöse im Vergleich zu 2010 um circa 25 Prozent auf 179 Mio. Euro geklettert. „Wir werden dieses Jahr nicht erneut zweistellig wachsen“, erklärt dazu Mark Bezner, Geschäftsführender Gesellschafter und Enkel des Firmengründers.
Olymp produziert Hemden, Krawatten und Poloshirts. Mit der gekauften Strickmoden-Marke März http://maerz.de deckt es ebenfalls eine breite Palette an Strickwaren ab. Das Management plant zudem, in den Produktionsstandort von März in Ungarn einen einstelligen Millionenbetrag zu investieren.
Standortvorteile in China
Das Unternehmen entwirft seine Kollektionen in Bietigheim-Bissingen bei Stuttgart. Die Materialien kauft es hauptsächlich in China, der Türkei und Italien ein. Hergestellt werden die Olympus-Produkte ebenfalls in China, aber auch in Indonesien, Kroatien, Vietnam und Mazedonien. Die niedrigen Produktionskosten machen die Transportkosten leicht verkraftbar, die Bezner anklingen lässt. Die Transportkosten von 14.000 Oberhemden aus Indonesien machen beispielsweise 2.500 Dollar aus. Deren Wert beläuft sich jedoch auf 800.000 Dollar.
Bezner betont, Hemden-Stoffe aus China bieten inzwischen weltweit die beste Qualität. Das Management rechnet in China auch mit steigenden Absatzzahlen. Man wolle dort die Zahl von Verkaufsflächen gemeinsam mit strategischen Partnern weiter ausbauen. Die lukrativsten Exportmärkte sind momentan die Niederlande und Russland. In Deutschland sieht sich Olympus selbst mittlerweile als Marktführer. Zu den Hauptkonkurrenten zählen Eterna und das Traditionsunternehmen Seidensticker.
Spielverderber Olympisches Komitee
Bei der Erweiterung ihres Geschäftsfeldes sehen sich die Stuttgarter jedoch mit Problemen konfrontiert. Während in Spanien gerade ein Markenstreit mit dem Hemden-Firma Olimpo herrscht, will das Olympische Komitee der USA seine Rechte geltend machen. Eine Einigung kann in diesen Fällen noch einige Jahre in Anspruch nehmen. Als Finanzierungsquelle für die unternehmerischen Expansionspläne kommen für Bezner der Cashflow sowie Bankkredite in Frage.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Sebastian Köberl
Hemden: Olympus hat Probleme bei Exportzahlen (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)