Neuwagen: Amerikaner stürmen Autohäuser (Foto: pixelio.de, Marco Barnebeck)

Auto-Boom: Amerikaner fahren Krise davon – Hohes Wachstum und steigende Absatzzahlen erfreuen Konzerne

Washington/Duisburg – Der Automobilmarkt in den USA legt im Juni überraschend kräftig zu. Davon profitieren nicht nur die amerikanischen und deutschen Autobauer, sondern in erster Linie der japanische Toyota-Konzern. Als Gründe für diesen Aufschwung zählen niedrige Zinsen und attraktive Rabatte. Hinzu kommen die in den USA traditionell niedrigen Benzinpreise. Schätzungen zufolge werden 2012 insgesamt 14,5 Mio. Fahrzeuge verkauft. Im Krisenjahr 2011 waren es hingegen nur 11,5 Mio.Neuwagen: Amerikaner stürmen Autohäuser (Foto: pixelio.de, Marco Barnebeck)

 

Toyota heiß begehrt

 

„Jenseits des ‚Großen Teichs‘ zeigt der Trend momentan klar nach oben. Toyota hat sich in den vergangenen Monaten Stück für Stück erholt, doch eine Wachstumsrate von 60 Prozent ist überraschend“, sagt Automobilexperte Ferdinad Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen http://www.uni-due.de im Interview mit pressetext. Nach dem für Toyota turbulenten und kriselnden Jahr 2011 (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20120525016 ) meldet sich der Konzern eindrucksvoll zurück. Im Juni verkaufte Toyota 188.000 Fahrzeuge in den USA. Das von Dudenhöffer erwähnte Plus von 60 Prozent bezieht sich dabei auf den Juni des Vorjahres.

Neben den Japanern haben auch die Amerikaner selbst allen Grund zu jubeln. Die drei großen Autoriesen aus Detroit General Motors, Ford und Chrysler wachsen allesamt. GM hat 248.800 Wagen an den Mann gebracht. Das ist ein Plus von 16 Prozent. Chrysler überrascht mit einem Zuwachs von 20 Prozent und insgesamt 145.000 verkauften Stück. Ford ist um sieben Prozent auf die 200.000er-Marke geklettert.

Deutsche solide

Auch die deutschen Autobauer haben Zuwächse verzeichnen können. Sie kommen jedoch nicht an jene von Toyota oder Ford heran, sind aber trotzdem solide. Einzig VW setzt ein deutliches Ausrufezeichen. Die Niedersachsen in den USA rund 38.000 Fahrzeuge verkauft und sind somit im Vergleich zum Vorjahresmonat um ganze 34 Prozent gewachsen.

Danach kommt Audi mit 12.700 Fahrzeugen und einem Wachstum von 26 Prozent gefolgt von Daimler mit Mercedes. Die Stuttgarter erreichen ein Wachstum von 12,5 Prozent bei einem Absatz von 25.000. BMW ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Das Management aus Bayern verzeichnet mit 27.000 Autos nur ein rund dreiprozentiges Wachstum in den USA.

Probleme bei Peugeot-Citroen und Opel

Im Gegensatz zu der Lage am amerikanischen Markt gestaltet sich die Situation in Europa sehr schwierig. „Die aktuellen Auftragseingänge und -bestände liegen unter dem Niveau des Vorjahres. Ein Wachstumstrend ist für das zweite Halbjahr daher nicht auszumachen“, sagt Volker Lange, Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller http://vdik.de . Zudem werden in Europa Werksschließungen aufgrund von Überkapazitäten befürchtet. Besonders hart trifft dies Peugeot-Citroen und Opel, die ihr schlechtes Geschäft in Europa nicht durch Absätze in den USA oder China wettmachen können.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Sebastian Köberl
Neuwagen: Amerikaner stürmen Autohäuser (Foto: pixelio.de, Marco Barnebeck)