Überweisungsträger: viele Ausfälle in Polen (Foto: pixelio.de/M. Staudinger)

Zahlungsmoral in Osteuropa alarmierend – Atradius Zahlungsbarometer belegt: Jede dritte Rechnung überfällig

Köln/Wien – Die gegenwärtigen wirtschaftlichen Instabilitäten wirken sich nun auch auf die Zahlungsmoral osteuropäischer Unternehmen aus. Durchschnittlich wird 31,6 Prozent der Forderungen gegenüber inländischen Geschäftspartnern zu spät nachgekommen. Hauptursache dafür sind fehlende finanzielle Mittel. Ausländische Kunden zahlen dabei in der Regel schneller als inländische. Dies geht aus dem aktuellen Atradius Zahlungsbarometer Osteuropa http://atradius.de hervor. Dabei wurden 800 Firmen aus Polen, Ungarn, der Slowakei und Tschechien zum Thema Zahlungsausfallrisiko befragt.Überweisungsträger: viele Ausfälle in Polen (Foto: pixelio.de/M. Staudinger)

 

„Durch diese groß angelegte Umfrage wollen wir nicht nur für unsere Kunden, sondern für sämtliche exportorientierte Unternehmen, die in oder mit Osteuropa arbeiten, einen Mehrwert generieren“, erklärt Franz Maier, Generaldirektor Atradius Österreich, gegenüber pressetext.

 

Polen mit negativem Spitzenwert

29 Prozent der Studienteilnehmer sind der Meinung, dass sich die Zahlungsmoral in den nächsten sechs Monaten verschlechtern wird. Nur zehn Prozent gehen hingegen von einer Verbesserung aus. Am stärksten von überfälligen Zahlungen im Binnenhandel betroffen sind Unternehmen in der Slowakei. Dort werden 35,7 Prozent der ausstehenden Rechnungen verspätet beglichen. Aus der Befragung geht zudem hervor, dass durchschnittlich 26,3 Prozent der ausländischen Geschäftskunden die vorgegebene Zahlungsfrist nicht einhalten. Tschechische Exporteure hadern dabei sogar mit 32,9 Prozent.

Neben den Zahlungsverspätungen hat Atradius auch Totalausfälle im B2B-Bereich genauer unter die Lupe genommen. In den vier befragten Ländern sind durchschnittlich 2,6 Prozent der Verträge mit inländischen und 1,8 Prozent mit ausländischen Geschäftspartnern mit gänzlichen Zahlungsausfällen verbunden. Den alarmierenden Negativrekord hält in dieser Disziplin Polen. 4,4 Prozent im Inland und 4,1 Prozent der Rechnungen im Ausland werden nicht beglichen.

Unternehmen wappnen sich

Vor dem Hintergrund der Unsicherheit auf den Finanz- und Kapitalmärkten sind Insolvenzen und Zahlungsausfälle nach wie vor ein dominierendes Thema. „In Ländern, in denen die Wirtschaftsleistung bereits schwach ist, wie beispielsweise Ungarn, ist das Risiko für Zahlungsausfälle am größten.

Das aktive Forderungsmanagement in Unternehmen und die Absicherung der Umsätze gegen Forderungsausfall sind daher entscheidend“, erklärt Thomas Langen, Senior Regional Director für Mittel- und Osteuropa von Atradius. Ein Großteil der befragten Unternehmen weiß um die Risiken. Sie haben deshalb bereits die dafür notwendigen Maßnahmen getroffen, um in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld zu bestehen, so Langen.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Sebastian Köberl
Überweisungsträger: viele Ausfälle in Polen (Foto: pixelio.de/M. Staudinger)