Waage: 35 Prozent der Amerikaner sind fettsüchtig (Foto: pixelio.de, by-sassi)

USA lassen neues Mittel zur Gewichtsreduktion zu – Appetit wird im Gehirn blockiert – Belviq erst im zweiten Anlauf genehmigt

Silver Spring – Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) http://www.fda.gov hat mit Belviq nach 13 Jahren erstmals wieder ein Medikament zur Gewichtsreduktion zugelassen. Belviq kann bei übergewichtigen oder fettsüchtigen Erwachsenen eingesetzt werden. Die Ergebnisse in klinischen Studien waren nicht sehr überzeugend, die Teilnehmer verloren im Schnitt nur fünf Prozent an Gewicht. Das Medikament wurde 2010 nicht zugelassen, da Tumore bei Versuchstieren Anlass zu Besorgnis gaben.Waage: 35 Prozent der Amerikaner sind fettsüchtig (Foto: pixelio.de, by-sassi)

 

Für Schwangere nicht empfohlen

 

Arena Pharmaceutical http://arenapharm.com hat jetzt seinen Antrag mit mehr Daten wiederholt. Die FDA kam zu der Entscheidung, dass es beim Menschen nur ein geringes Tumorrisiko gibt. Belviq soll 2013 auf den Markt kommen, berichtet die BBC. Das Medikament ist darauf ausgerichtet, Appetitsignale im Gehirn zu blockieren. Die Patienten sollen sich auch bei weniger Kalorienzufuhr satt fühlen.

Belviq wird für schwangere und stillende Frauen dezidiert nicht empfohlen. Zugelassen wurde es für fettsüchtige Erwachsene mit einem BMI von mindestens 30. Das Medikament kann auch bei übergewichtigen Personen mit einem BMI von mehr als 27 eingesetzt werden, wenn sie an mindestens einer anderen Krankheit wie Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes oder hohen Cholesterinwerten leiden.

Hohe Anforderungen an neue Präparate

In Amerika gelten heute 35 Prozent der Erwachsenen als fettsüchtig. Die Kosten für die Gesundheitsversorgung steigen. Viele Ärzte haben daher die Behörden ersucht, neue Behandlungsansätze zuzulassen. Die FDA stellt nach Sicherheitsproblemen mit anderen Medikamenten zur Gewichtsreduktion inzwischen hohe Anforderungen an neue Präparate.

So musste 1997 die sogenannte „Fen-Phen-Kombination“ vom Markt genommen werden. Die Einnahme wurde in einen direkten Zusammenhang mit Schädigungen der Herzklappen gebracht. In einer Stellungnahme betont die FDA, dass die Einnahme von Belviq nicht zu den gleichen Problemen führt.

Zu den Nebenwirkungen des Medikaments gehören Depressionen, Migräne und Gedächtnislücken. Wenn es nicht zu einem Gewichtsverlust von mindestens fünf Prozent kommt, sollte Belviq nicht länger als zwölf Wochen eingenommen werden. Der Hersteller ist dazu verpflichtet, nach der Vermarktung des Medikaments sechs weitere Studien durchzuführen. Dazu gehört auch eine Studie zu den Langzeitwirkungen.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Michaela Monschein
Waage: 35 Prozent der Amerikaner sind fettsüchtig (Foto: pixelio.de, by-sassi)