Verbotsschild: Regierung bestellt weniger Panzer (Foto: pixelio.de, siepmannH)

Bundeswehrreform trifft Panzer-Hersteller ins Mark – Rheinmetall und KMW kämpfen mit geringerem Absatz beim „Puma“

Berlin/München – Den deutschen Panzer-Produzenten Krauss-Maffei Wegmann http://kmweg.de und Rheinmetall Landsysteme http://rheinmetall.de bereiten technische Probleme und zurückgehender Absatz bei dem Schützenpanzer-Modell „Puma“ Sorgen. Hauptgrund dafür ist die Kürzung des Bestellvolumens der Bundeswehr von 405 auf 350 Panzer. Dadurch ergeben sich für das Verteidigungsministerium Einsparungen in der Höhe von rund 340 Mio. Euro. Das geplante Rüstungsprojekt beläuft sich somit auf circa vier Mrd. Euro.Verbotsschild: Regierung bestellt weniger Panzer (Foto: pixelio.de, siepmannH)

 

Schlechte Exportchancen

 

KMW und Rheinmetall arbeiten bei dem Vorzeigeprojekt zusammen und wickeln das Geschäft über das Gemeinschaftsunternehmen PSM Projekt System & Management http://psm-spz.de ab. Das Joint Venture hat allerdings technische sowie wirtschaftliche Probleme mit dem Puma. Deshalb hat das Vereidigungsministerium über die Bestell-Kürzung hinweg auch das Rücktrittsrecht von Ende 2012 auf Ende September 2013 ausgedehnt. Schlagend wird dieses Rücktrittsrecht bei einer nicht erfolgreichen Abnahme der Vorserienmodelle.

Zudem sehen Branchen-Insider die Exportchancen des neuen Schützenpanzers als gering an. Bislang hätten sich noch „keine ernsthaften Perspektiven für eine internationale Vermarktung des Waffensystems eröffnet“, zitiert die Financial Times Deutschland aus vorliegenden Regierungsunterlagen.

Technische Probleme

Der Puma gilt als eines der bedeutendsten Zukunftsprojekte der deutschen Rüstungsindustrie. Die Trefferergebnisse bei den durchgeführten Tests seien zwar hervorragend, doch zahlreiche andere Bereiche bereiten den Unternehmen weiterhin technische Schwierigkeiten. 300 bis 400 Kilo Übergewicht, die Zuverlässigkeit bei Hydraulik und Elektronik, Brandprobleme bei der Panzerung sowie zeitliche Risiken beim Laufwerk sorgen bei den Ingenieuren für Kopfzerbrechen. Die Einschnitte in den Verträgen zwischen dem Verteidigungsministerium und PSM lässt den Preis pro Panzer von 7,33 auf 7,47 Mio. Euro steigen.

Hinzu kommen die unternehmensinternen Turbulenzen. Rheinmetall hat bereits zum wiederholten Male den geplanten Börsengang seiner Automobilsparte auf Eis gelegt und bei KMW herrschen Spannungen wegen der möglichen Panzerlieferung nach Saudi-Arabien. Das Schrumpfen der Bundeswehr wirkt sich auch auf andere Bestellungen aus. Verhandlungen über geringere Lieferungen von Eurofighter-Jets sowie Kampf- und Transporthubschrauber sind bereits im Gange.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Sebastian Köberl
Verbotsschild: Regierung bestellt weniger Panzer (Foto: pixelio.de, siepmannH)