Kiel (ots) – Trotz eines Besucherrückgangs auf der diesjährigen Kieler Woche hatte die Polizei in den vergangenen zehn Tagen wieder alle Hände voll zu tun. Die Beamten rückten insgesamt zu knapp 2.500 Einsätzen aus, rund 500 hiervon hatten einen direkten Bezug zur Kieler Woche. Dabei nahmen die Polizisten aus Kiel und Eutin 115 Anzeigen wegen Rohheitsdelikten auf, im Jahr zuvor waren es 144.
Thomas Bauchrowitz, Leiter der Polizeidirektion Kiel, freut sich, dass die erarbeiteten Sicherheitskonzepte erneut gegriffen haben und die Polizei auch in diesem Jahr eine friedliche Kieler Woche gewährleistet hat. Der Leitende Kriminaldirektor betont, dass die Kieler Woche aus polizeilicher Sicht einen sehr zufrieden stellenden Verlauf genommen hat.
Den Großteil der Anzeigen machen die einfachen Körperverletzungen mit 78 (Vorjahr: 90) aus. Bei den gefährlichen Körperverletzungen hat es einen deutlichen Rückgang von 47 auf 26 Taten in 2012 gegeben. Elf Raubtaten wurden angezeigt, 2011 waren es sieben. Bislang konnten knapp 70 Tatverdächtige ermittelt werden. Einsatzschwerpunkte waren auch in diesem Jahr die Bereiche des Alten Markts und das Umfeld des Prinzengartens. Rund ein Drittel aller Straftaten geschahen hier. Die Zahlen an sich entsprechen allerdings ungefähr denen des Vorjahres, so dass keine signifikanten Steigerungen zu erkennen sind.
Stark angestiegen ist jedoch die Anzahl der PKW-Aufbrüche. Bei 16 Autos wurden Scheiben eingeschlagen und Wertsachen aus dem Innern gestohlen. In den letzten beiden Jahren gab es lediglich zwei beziehungsweise drei solcher Taten. Die Polizei rät allen Besuchern, Wertsachen wie Handtaschen, Kameras oder Navigationsgeräte nicht offen im Fahrzeug liegen zu lassen.
Bereits im Vorfeld wurde gegenüber zehn Personen ein Aufenthaltsverbot für das Veranstaltungsgelände ausgesprochen. Drei weitere Personen erhielten im Laufe der Kieler Woche ebenfalls ein Aufenthaltsverbot, da diese wiederholt durch Straftaten oder aggressives Verhalten auffielen. Keiner der mit einem Aufenthaltsverbot belegten Personen fiel nachträglich durch Straftaten auf.
Die Polizei sprach insgesamt 91 Platzverweise gegen aggressive Personen aus, 16 missachteten den Platzverweis und mussten die anschließende Nacht im Polizeigewahrsam verbringen. Im Jahr zuvor erhielten 153 Störer einen Platzverweis.
Aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums mussten darüber hinaus acht Volltrunkene die Nacht im Gewahrsam verbringen, da diese nicht mehr in der Lage waren, ihren Weg alleine fortzusetzen und keine Angehörigen erreicht werden konnten. Insgesamt half die Polizei rund 60 Betrunkenen wieder auf die Beine.
Die von Stadt und Polizei gemeinsam initiierten Jugendschutzstreifen sprachen in diesem Jahr knapp 1.000 Kinder und Jugendliche an, 268 hatten Alkohol konsumiert und 17 waren stark alkoholisiert. Fünf von ihnen mussten medizinisch betreut werden. In 27 Fällen wurden die Eltern über das Verhalten ihrer Kinder informiert. 2011 wurden rund 1.500 Kinder und Jugendliche kontrolliert, wobei ein Drittel alkoholisiert war.
Polizeidirektion Kiel