Hamburg (ots) – Sie galten lange als eng verbundenes Traumpaar: Ärzte, Zahnärzte und die Freidemokraten. Eine aktuelle Umfrage im Ärztenetzwerk Hippokranet zeigt aber, dass die FDP in ihrer Stammwählerschaft offenbar dramatisch verliert. Gaben früher fast 60 Prozent an, die FDP zu unterstützen, so sind es jetzt nur noch 17,5 Prozent, die für die FDP im kommenden Bundestagswahlkampf im Warte- und Sprechzimmer werben wollen.
„Das ist auch kein Wunder: Viele Ärzte sind von der FDP enttäuscht“, sagt Dr. Michael D. Lütgemeier vom Ärztlichen Sachverständigenrat für eine verantwortungsvolle Medizin in Deutschland: „Versprach Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr vor der Wahl noch hoch und heilig, das milliardenschwere Projekt „Elektronische Gesundheitskarte“ zu stoppen, ist davon jetzt nichts mehr zu hören. Alles geht so weiter, wie IT-Industrie und Krankenkassen es wollen. Ich persönlich habe meinem MdB als langjähriger FDP-Wähler bereits mitgeteilt, dass ich künftig die FDP nicht mehr unterstützen werde“.
„Viele Ärzte und Zahnärzte haben im Wartezimmer in den vergangenen Wahlkämpfen engagiert für die FDP geworben – das ist weitgehend vorbei“, weiß Lütgemeier: „Die Ärzte sind es leid, vor der Wahl eine Versprechung nach der nächsten aufgetischt zu bekommen, an die sich die FDP nach der Wahl nicht mehr erinnert“. Er habe mit Kollegen gesprochen, die sogar über eine Anti-FDP-Werbung nachdächten.
Die Ergebnisse im Detail: Auf die Frage „Würden Sie im kommenden Wahlkampf die FDP unterstützen?“ antworteten von den befragten 857 Ärzten und Zahnärzten
42,2% „Habe ich früher gemacht, jetzt aber nicht mehr“ 10,9% „Habe ich noch nie gemacht, und das bleibt auch so“ 17,5% „Ja“ 24,2% „Nein“ 5,3% „Politik gehört nicht in die Arztpraxis“
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