Fachkräfteengpässe nicht in allen Berufen zu erwarten – econsense-Fachtagung zum demographischen Wandel

Berlin (pts/13.06.2012/10:15) Im Rahmen des „Europäischen Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen 2012“ veranstaltete das Unternehmensnetzwerk econsense – Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e. V. zusammen mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) eine Fachtagung zum Thema „Die deutsche Wirtschaft und der demografische Wandel“.

 

Rund um die Frage, wie die Potenziale älterer Beschäftigter erschlossen und sich Unternehmen im Wettbewerb um knapper werdende Arbeits- und Fachkräfte besser aufstellen können, wurden neue Forschungsergebnisse und Lösungsansätze aus der Praxis präsentiert.

 

Frau Prof. Thusnelda Tivig von der Universität Rostock bot vor rund 130 Experten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft erste spannende Einblicke in das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderte Forschungsprojekt Work&Age.

Das derzeitige Risiko von Fachkräfteengpässen unterscheidet sich demnach stark von Beruf zu Beruf. Selbst im vermeintlich einheitlich strukturierten Ingenieurssegment existieren klare Unterschiede. Die Altersstruktur und Alterungsdynamik, Erfolge in der Nachwuchsgewinnung sowie Berufsverläufe über Geburtsjahrgänge fallen im Beruf Elektroingenieuren ganz anders aus als bei Sonstigen Ingenieuren, insbesondere Wirtschaftsingenieuren.

Prof. Thusnelda Tivig zu den bisherigen Ergebnissen: „Wir wissen bereits Einiges über die Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, auf nationaler und regionaler Ebene und auch im EU-weiten Vergleich. Eine tiefergehende Analyse des Zusammenhangs von demografischen Wandel und Alterung auf der Ebene von Berufen kann dabei helfen, Kompensationspotenziale im eigenen Land realistisch einzuschätzen, die gezielte Einwanderung von Fachkräften zu fundieren und den Blick einmal mehr auf notwendige Bildungsanstrengungen zu lenken.“

Lebenslanges Lernen ist hierbei ein Schlüssel, um Arbeitnehmer länger im Erwerbsleben zu halten. Zu diesem Ergebnis kommt auch das Institut der deutschen Wirtschaft, Köln (IW), das im Auftrag des BMFSFJ die Effekte von Weiterbildung in der zweiten Lebenshälfte analysiert hat. Die Wissenschaftler können erstmalig empirisch belegen, dass sich betriebliche Weiterbildung auf allen Ebenen rechnet. Gelingt es, Beschäftigte länger im Erwerbsleben zu halten, kann die gesellschaftliche „Aktivierungsrendite“ mit 97,5 Milliarden für das Jahr 2030 und knapp 141 Milliarden Euro für das Jahr 2035 beziffert werden.

Neben aktuellen Forschungsergebnissen wurden innovative Praxisbeispiele von BASF, SAP, ThyssenKrupp und Datev vorgestellt und diskutiert.

Nähere Informationen zum Projekt Work&Age finden Sie hier: http://www.work-and-age.uni-rostock.de

Über econsense:

Das Unternehmensnetzwerk econsense wird von 33 multinational aktiven Unternehmen getragen und engagiert sich für die praktische Gestaltung unternehmerischer Nachhaltigkeit. Im Jahr 2000 auf Initiative des BDI gegründet, versteht sich econsense als fachlich kompetenter Dialogpartner und Expertenforum für den Austausch mit Politik, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft zur Weiterentwicklung von unternehmensrelevanten Nachhaltigkeitsthemen. Mehr zu den Aktivitäten von econsense: http://www.econsense.de

econsense – Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e. V.
Ansprechpartner: Claudia Geisler