Sarasota – Geht es nach David Kotok, Mitgründer des Anlageberatungsunternehmens Cumberland Advisors http://cumber.com , dann haben Europa und die Weltwirtschaft größere Sorgen als Griechenland, Spanien oder Portugal. Seiner Einschätzung nach droht aus Italien Ungemach. Das Land auf der Apenninenhalbinsel steht vor dem finanziellen Kollaps und könnte sich selbst und der Eurozone einer schweren Prüfung unterziehen.
Dramatischer Ausblick
Zahlreiche Indikatoren sprechen laut Kotok dafür, dass sich der südliche Nachbar Österreichs aus seinem Dilemma nicht mehr selbst retten kann. So ist das Land mittlerweile mit rund 120 Prozent des Bruttoinlandproduktes in den Miesen, während die Wirtschaft weiter schrumpft. Die aktuelle demografische Struktur und Entwicklung von Mailand bis Sizilien erschwert nach Ansicht des Experten das Problem zusätzlich.
Auch die Ausgaben der öffentlichen Hand konnten in den vergangenen Jahren unter Berlusconi nicht maßgeblich gesenkt werden. Dementsprechend entwickeln sich die Credit Spreads und Anleiherenditen, insbesondere in den letzten Jahren. Kotok, der die Hellenen als verloren betrachtet und für Spanien sowie Portugal am Kreditmarkt wenig Hoffnung sieht, fällt ein hartes Urteil: „Wir sehen einen 800 Pfund schweren Gorilla. Und er ist krank.“
Drittgrößter Schuldner vor Absturz
Ein Crash des EU-Staates, in dem rund 60 Mio. Menschen leben, würde den Druck auf die Eurozone nochmals deutlich erhöhen. Auf dem Stiefel erscheint für den Finanzexperten der Eintritt des griechischen Szenarios längst nicht mehr abwegig. „Italien ist der weltweit drittgrößte Schuldner. Er wird der Eurozone die ‚too big to fail‘-Prüfung bescheren“, so Kotok abschließend.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Georg Pichler
Rom: Italien blickt schweren Zeiten entgegen (Foto: pixelio.de/L. Pfefferkorn)