Google+: Social Network verzeichnet 170 Mio. User (Foto: Flickr/west.m)

Google+ rückt Facebook mit Ökosystem zu Leibe – Expertin erwartet langfristige Co-Existenz beider Social Networks

Wien – Geht man nach offiziellen Angaben von Google, so tummeln sich im Social Network des Internetriesen, Google+ http://plus.google.com , mittlerweile mehr als 170 Mio. User. Nicht zuletzt die Verknüpfung des Netzwerks mit anderen Diensten hat diese Zahl stark wachsen lassen. Social-Media-Beraterin Natascha Ljubic http://wds7.at sieht Facebook http://facebook.com dennoch nicht in Bedrängnis und rechnet im pressetext-Interview damit, dass sich beide Netzwerke auch zukünftig den Markt teilen werden.Google+: Social Network verzeichnet 170 Mio. User (Foto: Flickr/west.m)

 

Vorteil Suchmaschine

 

Das führende Social Network ist nach wie vor Facebook. Das an die Börse strebende Unternehmen von Mark Zuckerberg verzeichnet mittlerweile über 900 Mio. User. Beide Zahlen sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn sie umfassen auch Karteileichen. Bei Google+ kommt hinzu, dass das Anlegen eines Google-Accounts, auch wenn dieser zur Nutzung eines anderen Services dient, ebenfalls zur Einrichtung eines Profils im sozialen Netzwerk des Webriesen führt. Dementsprechend profitiert das Wachstum auch von der hohen Popularität des mobilen Android-Betriebssystems.

In dieser umfassenden Integration, die seit einiger Zeit auch die Einführung von Sharing-Features in den Emaildienst Gmail sowie eine Besserstellung in den Google-Suchergebnissen umfasst, sieht Ljubic auch eines der Kernargumente und Hauptunterscheidungsmerkmale zwischen Google+ und Facebook. „Durch einen Auftritt auf Google+ kann man sich Kosten durch Suchmaschinenoptimierung sparen. Zudem ist Google stets bestrebt, das künstliche Aufwerten von Seiten aufzudecken und zu verhindern“, so die Expertin im Gespräch mit pressetext.

Dazu lernt die Suchmaschine auch dank des Netzwerks, Inhalte und Autoren zu verknüpfen, was auf Dauer ebenfalls zu höheren Rankings führt. Als USP bietet Google+ darüber hinaus schon länger „Hangouts“ an. Das Videoconferencing-Feature ist nicht nur für die Besucher des eigenen Channels von Interesse, sondern bietet auch Firmen auf diesem Wege eine einfach bedienbare, kostenlos verfügbare Kommunikationslösung.

DACH: Userzahlen noch niedrig

Die Akzeptanz im deutschsprachigen Raum hält sich jedoch noch in Grenzen. Nach Berechnungen der Website PlusDemographics http://plusdemographics.com , basierend auf einer Nutzerzahl von 90 Mio. Menschen im Januar 2012, gab es in Österreich etwa 290.000, in der Schweiz knapp 280.000 und in Deutschland rund zwei Mio. Mitglieder in Googles Netzwerk.

Trotzdem kann es sich für Unternehmen aus der DACH-Region bereits auszahlen, einen Channel einzurichten, etwa um „Early Adopting“ als Teil der Unternehmensstrategie zu demonstrieren. Insbesondere technikaffine Medien sollten hier lieber früher als später beginnen, rät die Social-Media-Kennerin.

„Solche Entwicklungen beginnen normalerweise in den USA. Im Rest der Welt braucht es zuerst etwas Druck von Außen, bis viele Leute beigetreten sind. Das war bei Facebook nicht anders“, so Ljubic. Auch was die Zusammensetzung der Nutzer angeht, erkennt die Fachfrau Parallelen. Ihrer Beobachtung nach wird das Netzwerk bevorzugt von meist männlichen, eher jüngeren, technisch affinen und gut ausgebildeten Usern bevölkert. Ob auch hier langfristig eine derart breite Diversifizierung wie bei Facebook stattfinden wird, ist für sie noch nicht endgültig abschätzbar.

Offenes Ohr als Vorteil

Das kürzlich erfolgte Redesign von Google+ beurteilt sie positiv. „Es ist sehr übersichtlich gehalten und war der Umstieg auf ein ‚responsive design‘, das sich dynamisch auf die Größe des jeweiligen Bildschirms anpassen kann. Die Funktionalität kommt sehr gut an“, meint die Expertin. Sie sieht darin auch eine Bestätigung, dass Google in puncto neuer Innovationen ein offenes Ohr für die Nutzer hat.

Ein Zugang, den sie bei Facebook vermisst. Der „blaue Riese“ hatte speziell im vergangenen Jahr viele Nutzer durch zahlreiche und kurzfristig durchgeführte Umbauten der Seite verärgert. Hier sieht Ljubic Google aufgrund der Unternehmensgröße im Vorteil und nimmt an, dass bei Facebook schlichtweg die Ressourcen für umfangreiches Feedbackmanagement fehlen.Trotz des aktuellen Drives denkt Ljubic nicht, dass auf absehbare Zeit mit einem Massenumzug von Zuckerbergs Netzwerk in die Gefilde von Larry Page und Co auszugehen ist.

„Beide teilen sich jene Daten, die wir bereit sind preiszugeben. Das Web entwickelt sich weiter, zunehmend halten semantische Funktionen Einzug“, erklärt sie abschließend. „Auch wenn sich Google+ und Facebook viel voneinander abschauen ist die Innovationskraft auf beiden Seiten gegeben. Dazu handelt die Masse der User nach Gewohnheit und somit träge.“

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Georg Pichler
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