Prag/Nürnberg – Der insolvente Drogerieriese Schlecker http://schlecker.de hat einen Käufer für seine tschechischen Filialen gefunden. Die 140 Schlecker-Standorte werden in Zukunft vom Unternehmen P. K. Solvent http://pksolvent.cz geleitet. Wie PKS in Prag bekannt gab, ist der Vertrag für die Übernahme bereits unterschrieben. Über den Kaufpreis hüllt man sich in Schweigen. Der tschechische Konzern unterhält in seiner Heimat 700 Drogeriehandlungen unter der Marke „Teta“ und will mit dieser Investition seinen Marktanteil auf 20 Prozent zu erhöhen.
Ausländische Filialen profitabel
„Im Gegensatz zu den Läden in Deutschland, sind die Schlecker-Niederlassungen im benachbarten Ausland aufgrund der Unterschiede im Wettbewerbsumfeld ertragreich, was einen Verkauf erleichtert“, so Jörg Funder, Experte für Unternehmensführung an der Fachhochschule Worms, auf Anfrage von pressetext. Ein geschlossener Verkauf des Auslandsgeschäfts sei möglich, eine Gesamtlösung jedoch nicht. Dies hat enorme Auswirkungen auf die Beschäftigten.
Von den bisher rund 10.000 arbeitslosen Schlecker-Mitarbeiterinnen haben laut der Bundesagentur für Arbeit (BA) erst 800 einen neuen Arbeitsplatz gefunden. Weitere 1.500 befinden sich derzeit in einer Fortbildung der örtlichen Arbeitsagenturen, so Raimund Becker. BA-Vorstandsmitglied in Nürnberg. 700 Schlecker-Frauen sind wegen Mutterschutz oder anderer Gründe nicht mehr beim Arbeitsamt gemeldet. Für die ehemaligen Angestellten sieht Funder allerdings nur geringe Chancen am Arbeitsmarkt. „Für viele der ungelernten Schlecker-Mitarbeiterinnen wird sich die Jobsuche in den großteils ländlichen und strukturschwachen Regionen äußerst schwierig gestalten“, prognostiziert der Fachmann.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Sebastian Köberl
Schlecker mit Fragezeichen: Zukunft ungewiss (Foto: pixelio.de/Gerd Altmann)