Washington – 2,5 Mrd. Menschen weltweit haben kein eigenes Bankkonto – zwei Drittel davon, weil sie nicht genug Geld dafür haben. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Weltbank http://worldbank.org hervor. 150.000 Erwachsene in 148 Ländern wurden dazu von Gallup http://gallup.com befragt. Ergebnis: Die Banken haben infolge der Finanzkrise zwar einiges an Vertrauen eingebüßt, besonders in Europa und Zentralasien. Weiterhin gelten sie jedoch als sicherer Platz, um Geld aufzubewahren.
Nicht nur Wohlstand entscheidend
Die Verfügbarkeit eines leistbaren Ortes zur Geldanlage hat wichtige Bedeutung, betont Weltbank-Studienautorin Leora Klapper gegenüber der New York Times. „Bankkonten und Ersparnisse können Menschen helfen, ihren Verbrauch abzufedern und Zwischenfälle wie Entlassung, Unfälle, Krankheiten und Todesfälle zu überstehen, ohne sich gleich in größere Schulden zu stürzen.“ Besonders weniger Bemittelte könnten durch Konten leichter sparen, eigenes Vermögen aufbauen, in Bildung und Unternehmen investieren und ihre Lebensumstände verbessern.
Diese Möglichkeit ist jedoch weltweit sehr ungleich verteilt. In reichen Ländern haben mehr als doppelt so viele Menschen ein Konto bei einer Bank, Kreditgenossenschaft oder einer anderen formalen Finanzinstitution als in Entwicklungsländern. Extrem ist die Situation in Kambodscha, im Kongo, Guinea, Kirgisien, Turkmenistan und Jemen, wo nicht einmal jeder Zwanzigste Kontoinhaber ist. Im Nahen Osten und Nordafrika haben unter jenen, die mit weniger als zwei Dollar täglich leben, nur sechs Prozent ein Konto, während dies in Süd- und Ostasien auf 27 Prozent derselben Gruppe zutrifft.
Auch ohne Konto sparen Menschen
Auch zwischen den Geschlechtern zeigen sich deutliche Unterschiede, was den Zugang von Menschen in Entwicklungsländern zu einem Bankkonto betrifft. 46 Prozent der Männer sind hier Kontoinhaber – doch nur auf 37 Prozent der Frauen trifft dies zu. Allerdings legen meist auch jene, die kein eigenes Konto besitzen, Geld für die Zukunft zur Seite, geben die Autoren zu bedenken.
Details zur Studie unter http://bit.ly/J9Laed
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Johannes Pernsteiner
Bankkonto-Verteilung: Nicht nur Reichtum entscheidet (Bild: world bank)