London – Die britische Health and Safety Executive http://hse.gov.uk hat die Regeln für Förderunternehmen gelockert – und das trotz aktuell massiver Probleme bei Total in der Nordsee, berichtet der britische Guardian. Für Experten unverständlich: Künftig müssen Arbeitsunfälle nur gemeldet werden, wenn Arbeiter länger als sieben Tage ausfallen. Bislang lag die Grenze bei drei Tagen. Die Behörde selbst will von einer Billigung größerer risiken nichts wissen.
Experten warnen
Brancheninsider warnen bereits eindringlich vor den Konsequenzen durch diese Neuregelung. Zum Hintergrund: Bereits seit mehr als einem Monat tritt an einer Förderplattform von Total http://total.com in der Nordsee Gas aus. Bislang hat das Unternehmen dadurch etwa 50 Mio. Dollar verloren und täglich strömen bis zu 3.000 Tonnen CO2 in die Atmosphäre.
Bislang ist noch unklar, wodurch das Leck an der Gasförderplattform entstanden ist. Man ist allerdings zuversichtlich, in naher Zukunft einen Durchbruch zu vermelden, heißt es von Total. Man erkenne außerdem die Notwendigkeit, künftig stärker auf Sicherheit zu achten – denn das Leck in der Nordsee ist nur einer von mehreren Schadensfällen des Unternehmens.
Immense Kosten
Die Bedenken einiger Fachleute sind angebracht. Denn an einem zweiten Standort in Großbritannien kämpft die Firma mit einem Ölleck und in Nigeria mit weiterem Gasaustritt. „Aktuelle Unfälle, wie der auf der Elgin-Plattform in der Nordsee, verdeutlichen die Wichtigkeit von Sicherheit bei der Arbeit“, so Christophe de Margerie, Geschäftsführer von Total.
Und weiter: „Das Unternehmen versteht, dass es die Komplexität der Tätigkeit erforderlich macht, sich künftig noch stärker zu Sicherheit und Umwelt zu bekennen“. Für das Unternehmen bedeuten die Unfälle jedenfalls große finanzielle Schäden: Die Stilllegung der Gasförderplattform soll Total täglich 1,5 Mio. Dollar kosten – die Bemühungen das Leck zu schließen, schlagen nochmal mit derselben Summe zu Buche.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Georg Eckelsberger
Bohrinseln: Unfälle in der Nordsee häufen sich (Foto: pixelio.de/rebel)