Das zweite Treffen der G20-Finanzminister und Notenbankgouverneure unter mexikanischer Präsidentschaft fand vom 19. bis 20. April 2012 in Washington D.C. am Rande der Frühjahrstagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank statt. Für Deutschland nahm neben Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble der Präsident der Bundesbank Dr. Jens Weidmann an dem Treffen teil. Themenschwerpunkte waren die Lage der Weltwirtschaft, die Stärkung der internationalen Finanzarchitektur und die Regulierung der Finanzmärkte. Außerdem wurde über die Umsetzung des „G20-Framework for Growth“ sowie über Energie- und Rohstofffragen beraten.
Wichtiger Teil der der Diskussionen war die Aufstockung der IWF-Ressourcen, also der finanziellen Mittel, die der Internationale Währungsfonds zur Umsetzung seiner Kredit- und sonstigen Programme rund um den Globus zur Verfügung hat. „Die Europäer haben Ihre Zusagen eingehalten“, sagte der Bundesfinanzminister am Rande der Tagung in Washington.
Die Staaten der EU hatten bereits im Dezember 2011 beschlossen, bilateral die Mittel des IWF aufzustocken. Nunmehr konnten sich die Finanzminister und Notenbankgouverneure auch im Kreise der G20 und des IWF auf eine Erhöhung der IWF-Ausstattung um über 400 Mrd. US-Dollar einigen. Der Bundesfinanzminister: „Ich begrüße, dass die Mitgliedsstaaten der G20 und des IWF sich klar zu einer Stärkung der globalen Schlagkraft des IWF durch eine Mittelerhöhung von mehr als 400 Mrd. USD bekannt haben. Dadurch wird der IWF in die Lage versetzt, für alle Herausforderungen rund um den Globus ausreichend aufgestellt zu sein. Europa hat seine Hausaufgaben gemacht und war bei den Ankündigungen, was zusätzliche Mittel für den IWF betrifft, vorausmarschiert. Da freut es mich jetzt umso mehr, dass unsere Partner sich ebenfalls ihrer Verantwortung für die Weltwirtschaft stellen.“
Hinsichtlich der G20-Finanzmarktagenda bekräftigten die Finanzminister und Notenbankchefs ihre Entschlossenheit bei der konsequenten Umsetzung der bereits in Angriff genommenen Reformen. Im Vordergrund dabei stand neben dem Umgang mit systemrelevanten Finanzinstituten die Stärkung von Aufsicht und Regulierung des so genannten Schattenbankensystems. Um sicherzustellen, dass bereits eingegangene Verpflichtungen auch eingehalten werden, erörterten die Sitzungsteilnehmer einen Zwischenbericht zum aktuellen Stand des Umsetzungsprozesses.
In diesem Zusammenhang begrüßten die G20-Finanzminister und Notenbankgouverneure die bisherigen und unter Hochdruck fortlaufenden Arbeiten. Im Laufe des Jahres wird das Financial Stability Board (FSB) weitere konkrete Empfehlungen für eine bessere Regulierung vorlegen. Ehrgeizige Vorschläge sollen dazu beitragen, einer weiteren Abwanderung von Finanzmarktgeschäften und den damit verbundenen Risiken in den Schattenbanksektor vorzubeugen und die davon ausgehenden Gefahren zu minimieren.
Das nächste Treffen der G20 wird bereits der Gipfel der Staats- und Regierungschefs am 18. und 19. Juni 2012 in Los Cabos, Mexiko sein.
Weitere Informationen zu den Ergebnissen der Beratungen in Washington finden Sie in Kürze auf dieser Seite.
Bundesministerium der Finanzen