San Diego – Der Forscher Marek Urban von der University of Southern Mississippi http://www.usm.edu arbeitet an einem Plastik-artigen Material, das sich im Sonnenlicht selbst heilen kann. Die Inspiration für die Entwicklung kommt einmal mehr von der Natur. Der Wissenschaftler orientiert sich unter anderem an Baumrinden. Er hat seine Entwicklung auf dem jüngsten Treffen der American Chemical Society http://acs.org in San Diego vorgestellt.
Polymerketten und Molekülbrücken
Bisher entwickelte, selbstheilende Oberflächen sind nicht in der Lage, ihre Farbe zu ändern. Zudem müssen sie gezielt mit einem Laser beschossen werden, um an den jeweiligen Stellen Beschädigungen ausmerzen zu können.
Die Erfindung basiert auf langen Polymerketten, die durch winzige Molekülbrücken zusammengehalten werden. Diese brechen bei einer Beschädigung und verändern somit auch die Form des Materials. Durch die Energie des Sonnenlichts können sich die Verbindungen neu errichten und versetzen die Oberfläche in ihren Ursprungszustand.
Schadensanzeige durch Verfärbung
Auch Veränderungen der Temperatur oder des pH-Werts regen den Heilmechanismus an. Des Weiteren kann das neuartige Plastik Schadstellen durch rote Verfärbung anzeigen und sich mehrere Male reparieren. Auch dies hebt Urbans Erfindung von den bislang vorgestellten Materialien mit selbstheilender Oberfläche ab.
Wann eine kommerzielle Umsetzung zu erwarten ist, steht noch in den Sternen. Auch der Kostenfaktor ist noch nicht genau definiert, die Herstellung soll jedoch relativ günstig sein. Urban verspricht sich viel von dem Stoff: „Man kann ihn überall einsetzen, es gibt praktisch keine Grenze.“
Studien-Abstract auf ScienceDirect:
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0079670009000306
Ansprechpartner: Georg Pichler
Selbstheilung: Neuartiges Plastik repariert sich selber (Foto: usm.edu)