Sehr zwiespältig sind aktuelle Diskussionen um Biogasanlagen und Maismonokulturen. Grund für mehr Maisanbau ist der Bedarf an nachwachsenden Rohstoffen für Biogaserzeugung. Der Anlagenbau für Stromerzeugung stellt für einige Landwirte attraktive Einkommensquellen dar und ursprünglich politisch gewollt. Auch spielt die dezentrale Energieerzeugung mit Wärmeabgabe eine wichtige Rolle bei der zu bewältigenden Energiewende. Die FDP beobachtet die Entwicklung von Maismonokulturen – zu Lastern anderer Anbauflächen für die Nahrungsproduktion – kritisch. Die jetzige Situation ist dem Erneuerbaren Energien Gesetz geschuldet. Das damalige Gesetz hat die Verstromung von Mais erst attraktiv gemacht, da Erzeuger eine hohe Vergütung für derartig produzierten Strom erhalten. Das ist aus heutiger Sicht ein Fehler!
Bestehende Anlagen haben 20 Jahre Bestandschutz! Energieversorgung vor Ort ist gut. Es widerspricht aber dem liberalen Selbstverständnis, Landwirten und Verbrauchern vorzuschreiben, welche Früchte sie anbauen müssen bzw. kaufen dürfen. Biogasanlagen dürfen nicht zum Raub von landwirtschaftlichen Flächen führen. Auch ist die FDP gegen den Import von Biomaterial für Gasanlagen und Anträge auf Errichtung von Biogasanlagen in Lübeck sind kritisch zu prüfen.
Wolfgang Drozella, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP-Lübeck