New York – Während die angekündigte Veröffentlichung brisanter Akten durch den österreichischen Ableger der Hackergruppe Anonymous am vergangenen Wochenende ausblieb, stellte sich auch eine Warnung der internationalen Gruppe als falscher Alarm heraus. Zumindest ist kein merkbarer Schaden angerichtet worden, berichtet die New York Times. Vor sechs Wochen hatte Anonymous gedroht, einen Angriff auf das Domain Name System (DNS) auszuführen, das Internetadressen in numerische Codes übersetzt. Sicherheitsexperten, die für die Verteidigung des Systems engagiert worden waren, verzeichneten bis jetzt allerdings keine Attacke.
Warnungen ernst genommen
Der falsche Alarm blieb jedoch nicht wirkungslos: In den vergangenen Wochen wurden weltweit viele Millionen Dollar in die Verstärkung des DNS-Schutzes investiert. „Es ist etwas enttäuschend“, so Bill Woodcock, der mit seiner Nonproft-Gruppe Packet Clearing House http://pch.net an der Aktion beteiligt war.
„Das war aber auch unser Ziel“, unterstreicht Woodcock. Einer anonymen Quelle zur Folge gab es in den vergangenen Tagen lediglich eine kleinere Unregelmäßigkeit auf den Servern des DNS: Freitag um Mitternacht war der Traffic kurzfristig exponentiell angesteigen, danach jedoch auch schnell wieder abgesunken.
Angriff womöglich erfolgreich
Theoretisch könnte ein Ausfall allerdings unbemerkt geblieben sein: Wirklich spürbar werden die Effekte einer länger andauernden Attacke auf das DNS erst nach einigen Tagen. Über Twitter waren die angekündigten Angriffe in den vergangenen Tagen jedenfalls kaum Thema. Dafür forderte Anonymous Studierende auf, durch das Tragen der charakteristischen Masken für den Schutz der Redefreiheit zu protestieren.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Georg Eckelsberger
LAN-Kabel: befürchteter Angriff ausgeblieben (Foto: pixelio.de/berlin-pics)