Fehmarn. Zentrales Thema der letzten Sitzung des Fehmarnbelt-Komitees in Burg auf Fehmarn war die sogenannte „Dänemark-Strategie“ der schleswig-holsteinischen Landesregierung. Auf Einla-dung des Komitees unter Vorsitz von Landrat Reinhard Sager erläuterte Europa-Staatssekretär Heinz Maurus die Perspektiven der grenzüber-schreitenden Kooperation in der Fehmarnbelt-Region.
Wesentlicher Punkt der „Dänemark-Strategie“ ist, dass die Landesregie-rung sowohl die Jütland-Route als auch die Fehmarnbelt-Achse in glei-chem Maße entwickeln und keine der beiden Regionen benachteiligen will. Landrat Sager betonte die hohe Bedeutung einer Gleichbehandlung beider Grenzregionen: „Bisher konzentrierte sich die Kooperation zwi-schen Schleswig-Holstein und den dänischen Nachbarn traditionell be-dingt seit Jahrzehnten auf die Region Sønderjylland – Schleswig. Wir begrüßen daher ausdrücklich die angestrebte Gleichbehandlung der Jüt-land- und der Fehmarnbelt-Route.“ Aus Sicht der Fehmarnbelt-Region bestehe hier sogar ein gewisser Nachholbedarf. Sie müssen gezielt ge-stärkt werden, um eine vergleichbare Verflechtungsintensität zu errei-chen, so Sager.
Eine große Chance für die Region sieht Staatssekretär Maurus auch im neuen INTERREG Va-Programm, das für die neue Förderperiode 2014 – 2020 voraussichtlich ein deutlich höheres Mittelbudget für die grenz-überschreitende Projektarbeit aufweisen wird. Geplant ist, ab 2014 die Fehmarnbelt-Region mit der Region Süddänemark-Schleswig-K.E.R.N. zu einem INTERREG-Fördergebiet zusammen zu fassen. Reinhard Sa-ger sieht darin ganz neue Möglichkeiten für gemeinsame Projekte mit der Region Süddänemark – Schleswig/Flensburg. „Das Potenzial mög-licher Projektpartner und Kooperationsthemen wird dadurch deutlich erweitert“, so der Landrat. Dieses „Plus“ an Vielfalt schafft beste Vo-raussetzungen für neue Ideen und Entwicklungsimpulse für die Fehmarnbelt-Region.“
Das Fehmarnbelt-Komitee hat außerdem entschieden, sich mit einer Konferenz an den „Fehmarnbelt Days“ vom 26. bis 28. September in Lübeck zu beteiligen. Im Rahmen dieser Veranstaltung sind verschiede-ne Konferenzen, Gesprächsrunden und eine Ideenwerkstatt geplant. Thematisch soll die zukünftige Entwicklung der grenzübergreifenden Fehmarnbelt-Region im Mittelpunkt stehen. Zu den weiteren Veranstal-tern zählen die STRING-Kooperation, die dänische Planungsgesell-schaft Femern A/S und das Fehmarnbelt Business Council.
Hintergrund:
Das Fehmarnbelt-Komitee ist ein 24-köpfiges dänisch-deutsches Ko-operationsgremium, das sich für die Interessen der Fehmarnbelt-Region einsetzt und durch politische Lobbyarbeit den Abbau von Grenzbarrie-ren vorantreibt. Neben Mitgliedern aus dem Kreistag sind auch Vertre-ter regionaler Verbände, Vereine und Organisationen im Komitee ver-treten. Seit dem 1. Januar 2012 führt Landrat Reinhard Sager den Vor-sitz.
Die Fehmarnbelt-Region besteht aus den Kreisen Plön und Ostholstein sowie der Hansestadt Lübeck und der dänischen Region Seeland.
Ostholstein-Dienst