Internet-Laden: Verpackung lügt hin und wieder (Foto: pixelio.de, M. Wegner)

Pädophile verstecken Fotos in Online-Läden – Bericht britischer Organisation findet besorgniserregenden Trend

London – Der jährliche Bericht der britischen Internet Watch Foundation (IWF) http://www.iwf.org.uk zur Verbreitung von Kinderpornografie im Netz kommt zu dem Schluss, dass Pädofile ihre verbotenen Inhalte immer öfter hinter legitim wirkenden Online-Geschäften verstecken. So können sich in den Untiefen eines Internet-Shops für Bekleidung Fotos von sexuellem Missbrauch Minderjähriger verstecken, wie die BBC berichtet.Internet-Laden: Verpackung lügt hin und wieder (Foto: pixelio.de, M. Wegner)

 

Durch die Tarnung als Geschäft erhalten die Verbrecher Zugang zu Finanzdienstleistungen. Für die Behörden ist es sehr schwer, solche Angebote ausfindig zu machen. Meist stolpern Besucher zufällig über die illegalen Seiten. „Aus dem deutschsprachigen Raum ist mir kein Beispiel für diese Vorgehensweise bekannt. Die Zielgruppe erschließt sich für mich auf den ersten Blick nicht. Hardcore-Pädofile bleiben normalerweise in geschlossenen Foren eher unter sich. Für wirtschaftlichen Erfolg hingegen müsste der Lagerort kommuniziert werden“, sagt Barbara Schloßbauer von Stopline http://stopline.at gegenüber pressetext.

 

Weniger Pädofilie

Ähnlich wie in Österreich (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/120321021/ ) ist auch in Großbritannien die Zahl der gemeldeten Kindesmissbrauchsfälle im Internet zurückgegangen. Mit 600 gefundenen Fällen in Großbritannien hat die Zahl der innerhalb von Online-Shops versteckten illegalen Inhalte allerdings ein nie dagewesenes Hoch erreicht. Die Dunkelziffer dürfte recht hoch sein, da die IWF in den meisten Fällen von Usern informiert wurde, die zufällig über die Missbrauchsfälle gestolpert sind.

Die kinderpornografischen Inhalte werden in der Regel aber so versteckt, dass ein Zufälliges Auffinden unwahrscheinlich ist. „Die Tendenz geht bei pädofilen Netzwerken eigentlich eher weg von Webseiten hin zu geschlossenen Verbindungen. Das könnte auch ein Grund sein, weshalb die Zahlen insgesamt eher rückläufig sind“, sagt Bernhard Jungwirth, Projektkoordinator bei Saferinternet.at http://saferinternet.at , gegenüber pressetext. Die Verstecke in Internet-Läden sind für Außenstehende beinahe ebenso schwierig ausfindig zu machen wie geschlossene Netzwerke.

Anerkennung durch falsche Front

Durch den Anschein, legitime Geschäfte zu machen, erhalten die Verbrecherringe Zugang zu Ressourcen, die einer offensichtlich kriminellen Organisation verwehrt blieben. Die Eröffnung eines Geschäftskontos zum Beispiel wäre für einen normalen Kinderpornoring schwierig. Die Zahl der verschiedenen Quellen für kinderpornografische Inhalte ist in England rückläufig. 2011 waren 440 unterscheidbare Verbreiter aktiv. Allerdings gab es im vergangenen Jahr keinen einzigen Neuzugang.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Markus Keßler
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