München/Wien – 67 Prozent der Frauen im mittleren Management sind davon überzeugt, dass sich ihre berufliche Situation durch die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote für Vorstände und Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen nicht ändern würde, wie eine Umfrage der Personalberatungsgesellschaft Rochus Mummert http://rochusmummert.com zeigt. Jede Zweite ist darüber hinaus der Meinung, dass die derzeitige Diskussion den Kern des eigentlichen Problems generell nicht trifft.
Resignation auf breiter Front
„Dieses Ergebnis zeigt, dass viele Frauen bereits resigniert und die Hoffnung auf die Einführung einer gesetzlichen Quote aufgegeben haben“, sagt Michaela Muschitz, Geschäftsführerin von Lighthouse Coaching & Communication http://lighthouse-coaching.at , im Gespräch mit pressetext. Die ehemalige Präsidentin des Netzwerks Business & Professional Women Austria http://bpw.at spricht sich für eine Frauenquote aus: „Diese muss verpflichtend sein und bei Nichteinhaltung Konsequenzen nach sich ziehen“, betont Muschitz.
„Die deutliche Mehrzahl der Frauen im mittleren Management braucht keine ideologischen Hoffnungswerte auf mögliche Abstrahleffekte in der Zukunft, sondern konkrete Lösungen, um Karriere und Familie hier und jetzt besser miteinander vereinbaren zu können“, so Bernhard Walter, Personalberater bei Rochus Mummert. Für Muschitz sind sowohl eine bessere Vereinbarkeit als auch eine gesetzliche Quote wichtig: „Sonst zahlen jene, die sich gegen eine Familie entschieden haben, drauf“, betont die Expertin.
Jüngere Managerinnen optimistisch
Lediglich die jüngeren Managerinnen scheinen sich laut Erhebung für ihre persönliche Karriere etwas mehr von einer gesetzlichen Frauenquote zu versprechen. Erwartet in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen doch immerhin gut jede zweite Befragte einen positiven Effekt auf die eigene berufliche Situation. „Jüngere Managerinnen sind oft viel optimistischer, schließlich stehen sie noch Anfang ihrer Karriere“, urteilt Muschitz.
Ein zusätzliches Problem ist laut Walter, dass allein mit der Einführung einer gesetzlichen Frauenquote für börsennotierte Unternehmen noch keine einzige Topmanagementposition mit einer Frau besetzt wäre. „Schon heute erleben wir bei unseren Mandanten, dass es häufig nicht am Willen der Unternehmen mangelt, sondern an den geeigneten Kandidatinnen“, sagt der Personalexperte. Um hier den dringend benötigten Unterbau an Managerinnen zu schaffen, führe für Politik und Wirtschaft kein Weg daran vorbei, vor allem die Rahmenbedingungen für Frauen im mittleren Management zu verbessern.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Dieter N. Unrath
Chefin: Frauenquote für viele Managerinnen unwichtig (Foto: pixelio.de/B. Thorn)