Offshore-Windpark: große Herausforderungen (Foto: pixelio.de, Andrea Damm)

PNE Wind: Aktienkurs stürzt ab – Verkauf eines Windparks gescheitert – Anleger enttäuscht

Cuxhaven – PNE Wind http://pnewind.com ist beim geplanten Verkauf des Wind-Parks „Gode Wind II“ gescheitert. Die Anleger reagieren geschockt, der Aktienkurs des Unternehmens bricht ein. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (12:07 Uhr) notiert die Aktie mit einem Minus von 6,85 Prozent bei 1,66 Euro.Offshore-Windpark: große Herausforderungen (Foto: pixelio.de, Andrea Damm)

 

„Die Offshore-Branche steckt noch in den Kinderschuhen. Es gibt derzeit viele Herausforderungen“, sagt Alexander Sewohl, Pressesprecher des Bundesverbands für Windenergie http://www.wind-energie.de , im Interview mit pressetext. Besonders die Netzanschlussfrage stellt die Offshore-Branche vor große Probleme. Wichtig werde auch sein, dass Finanzierungsengpässe gelöst werden. „Die Errichtung von Offshore-Parks ist mit hohen Risiken behaftet und erfordert Investitionen im Milliardenbereich“, betont Sewohl.

 

Zahlungen nicht geleistet

Letzten Dezember hatte PNE Wind den Verkauf noch als ausgemachte Sache angekündigt, eine erste Teilzahlung wurde den Aktionären Anfang Februar versprochen. Skeptisch wurden die Anleger erstmals, als diese Auszahlung auf Ende März verschoben wurde. Nun fiel der Verkauf komplett aus, die Millionenzahlungen auch. Das Unternehmen aus Cuxhaven meldete am Samstag, dass der dänische Investor Brancor Capital die für diese Woche vereinbarten Zahlungen nicht geleistete hat.

Der Kaufpreis wäre bei etwa 80 Mio. Euro gelegen, so Schätzungen der Experten. Wer der Käufer gewesen wäre, ist nicht bekannt. Der Windpark in der Nordsee, der mit 84 Windrädern ausgestattet wurde, sollte ursprünglich bis Ende des Jahres 2013 ans Netz gebracht werden. PNE Wind kündigte an, nun mit anderen potenziellen Abnehmern über den Verkauf von „Gode Wind II“ zu verhandeln. Wer dafür in Frage kommt, ist allerdings noch offen.

Auch Jahresbilanz schlecht

Eine aktuelle Ad-hoc-Meldung des Konzerns beteuert, „dass die von der Gesellschaft entwickelten Offshore-Vorhaben von hohem Wert sind und kurz- und mittelfristig signifikante Ergebnisbeiträge beisteuern können“. Das Unternehmen rechnet für die Geschäftsjahre 2001 bis 2013 mit 60 bis 72 Mio. Euro Gewinn.

Die Jahresbilanz fällt allerdings äußerst schlecht aus: In den vergangenen zwölf Monaten verzeichnete PNE Wind einen Kursverlust von gut 40 Prozent. Im Geschäftsjahr 2011 konnte nur ein magerer Gewinn von 100.000 Euro vermeldet werden. Der Konzernjahresfehlbetrag belief sich 2011 gar auf 3,9 Mio. Euro, 2010 betrug der Überschuss noch 7,9 Mio. Euro. Die Analysten prophezeien weiterhin schwere Zeiten für das Unternehmen.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Gerhard Paleczny
Offshore-Windpark: große Herausforderungen (Foto: pixelio.de, Andrea Damm)