Rom/Würzburg – Menschen, die sich für Kunst und Kultur interessieren, kommen besser über einen Schlaganfall hinweg, behauptet Ercole Vellone von der School of Nursing der Universität Rom http://bit.ly/GLuPPK . In einer Studie, an der 192 Schlaganfall-Patienten teilgenommen haben, sieht Vellone Belege dafür, dass sich Kunstinteressierte schneller erholen und besser fühlen als andere.
Kulturbanausen haben hingegen weniger Energie nach einem Schlaganfall. Die Interviewten waren im Schnitt 70 Jahre alt. Die Forscher befragten sie nach ihrem Interesse an Kunst, Musik und Theater. „Unabhängig von der Schwere des Schlaganfalls können wir den Unterschied belegen. Wir gehen davon aus, dass sich das Gehirn positiv verändert, wenn sich Menschen mit Kunst beschäftigen – so dass es sich auch strukturell besser erholt“, sagt Vellone.
Ähnliche Ergebnisse in Deutschland
Andrea Kübler vom Institut für Psychologie der Universität Würzburg http://psychologie.uni-wuerzburg.de hat Ähnliches festgestellt. „Wir haben anhand von ALS-Patienten gesehen, dass Menschen mit einer höheren Schulbildung eine Krankheit besser bewältigen können“, sagt Kübler im pressetext-Gespräch.
In ihrer Studie „Depression und Lebensqualitat bei Patienten mit amyotropher Lateralsklerose“ stellten Kübler und ihr Team ebenfalls fest, dass Patienten, die sich sozial unterstützt fühlen, besser zurecht kommen. Die ALS-Erkrankten waren genau wie die Schlaganfallspatienten glücklicher, weniger ängstlich oder depressiv und fühlten sich ruhiger. Zudem waren ihre Gedächnisleistungen besser und sie konnten leichter kommunizieren.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Oranus Mahmoodi
Mona Lisa: Kunst hilft, Krankheiten zu überwinden (pixelio.de, Marco Görlich)