München – Ein gutes Drittel der Angestellten (39 Prozent) in Deutschland kommt in der Regel gerade so über die Runden und zählt am Ende des Monats die Tage bis zur nächsten Gehaltsüberweisung, wie eine Studie der Online-Jobbörse CareerBuilder http://careerbuilder.de zeigt. Weitere 38 Prozent gaben an, dass sie zumindest von Zeit zu Zeit in dieser Situation sind. „Die Umfrage wurde auch in anderen Ländern durchgeführt, hier gibt es teilweise deutliche Unterschiede“, so CareerBuilder-Marketingmanagerin Alexandra Schiekofer gegenüber pressetext.
Angestellte versuchen zu sparen
Die Tage zählen bis zum nächsten Zahltag – in deutschen Haushalten ist das keine Seltenheit. Die Wirtschaftskrise ist noch nicht ausgestanden, und viele Angestellte kämpfen mit ihrer finanziellen Situation. „In Deutschland ist der Anteil derer, die von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck leben, am niedrigsten, am höchsten liegt der Anteil mit 75 Prozent in Italien“, sagt Schiekofer. Beinahe jeder Fünfte konnte sogar im vergangenen Jahr seinen finanziellen Verpflichtungen nicht jeden Monat nachkommen.
Sieben von zehn Angestellten behaupten daher, seit Beginn der Rezession verantwortungsvoller mit ihrem Geld umzugehen und dank einiger kleinerer Veränderungen im Alltag finanziell klarzukommen. Auf die Frage, welche Taktik ihnen dabei hilft, ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, antworteten sie Folgendes: Mit Rabattgutscheinen bzw. beim Discounter einkaufen, Freizeitaktivitäten zurückschrauben, weniger Autofahren, um Benzin zu sparen, Kabelfernsehen oder andere Abonnements abbestellen. Eine Minderheit würde auch einen zweiten Job annehmen.
Ein Blick in andere Länder zeigt: „Die Schweden achten am wenigsten auf ihre Ausgaben, nur etwas mehr als die Hälfte leben aktuell sparsamer als vor der Wirtschaftskrise. In Großbritannien erfreuen sich Gutscheine und Discounter als Sparhelfer großer Beliebtheit“, erklärt Schiekofer.
Problematisch für die Altersvorsorge
Angestellte greifen auf eine Vielzahl verschiedener Mittel zurück, um in der aktuellen wirtschaftlichen Situation finanziell über die Runden zu kommen. „Sie schrauben ihre Ausgaben zurück, suchen zusätzliche Einnahmequellen oder passen ihre Sparstrategien an. Dieses Umstellen auf einen sparsameren Lebensstil kann zwar einerseits auch künftig von Vorteil sein, hat aber potenziell auch negative Auswirkungen auf die finanzielle Zukunft der Betroffenen“, sagt Tony Roy, President CareerBuilder EMEA.
Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Rücklagen für die Altersvorsorge beschnitten werden. Ungefähr ein Fünftel der befragten Angestellten gab an, dass sie keine monatlichen Ersparnisse abzweigen können. 21 Prozent sparen weniger als 60 Euro und 33 Prozent weniger als 120 Euro pro Monat.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Dieter N. Unrath
Geld: Viele Angestellte leben von Scheck zu Scheck (Foto: pixelio.de/Gerhardt)