Beregnung: Nahrungsproduktion verbraucht viel Wasser (Foto: Flickr/USDAgov)

Menschheit „isst“ zu viel Wasser – Weltwassertag: Wassersparen muss bei Nahrung ansetzen

Berlin/Wien – Gesunde Ernährung, Verzicht auf wasserintensive Produkte, Meiden von Lebensmittel-Müll und mehr Produktion von Nahrung mit weniger Wasser: Das sind die wichtigsten Maßnahmen des Wassersparens, verkündet die UNO am heutigen Weltwassertag http://unwater.org/worldwaterday . Alternativen zu einem nachhaltigen Umgang mit der wichtigsten Ressource des Planeten gibt es nicht: Der Bedarf an Wasser und Lebensmitteln steigt weiter, und Krisen in wasserarmen Regionen nehmen zu. 900 Mio. Menschen haben schon heute kein sauberes Trinkwasser, 2,5 Mrd. keine ausreichenden Sanitäranlagen.Beregnung: Nahrungsproduktion verbraucht viel Wasser (Foto: Flickr/USDAgov)

Gefährlicher Konsum

 

Lebensmittel und andere Alltagsprodukte sind die größten Wasserverschwender: Für ein Kilo Weizen sind 1.500 Liter Wasser nötig, für Schweinefleisch 6.000 Liter und für Rindfleisch sogar 15.000 Liter. Dass Fleisch derart schlecht abschneidet, geht vor allem auf den hohen Wasseraufwand für Futtermittel und Schlachtung der Tiere sowie die wasserintensiven Reinigungsprozesse in der Lebensmittelindustrie zurück. In Summe nutzt deshalb jeder Deutsche 4.000 Liter pro Tag. Die „We are water“-Foundation http://wearewater.org bringt dies im Slogan „Wir essen mehr Wasser als wir trinken“ auf den Punkt.

Welche globalen Folgen daraus entstehen, zeigt der aktuelle UNESCO-Weltwasserbericht: Das geänderte Konsumverhalten steht demnach hinter dem zunehmenden Wasserverbrauch der Menschheit, wobei besonders der Ersatz von Getreide- oder Gemüseprodukten durch Fleisch und Milch ins Gewicht fällt. Die Industriestaaten importieren mehr „virtuelles“ Wasser aus anderen Regionen als sie selbst aufbringen. Wenn deshalb etwa Spanien das Grundwasser abhanden kommt (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20120312020 ), trägt der Konsum von spanischem Gemüse anderswo entscheidend Verantwortung dafür.

Müll vermeiden, Duschköpfe wechseln

Verbreitet ist dieses Wissen noch wenig. Nur jeder Fünfte weiß, dass wasserschonende Produkte den Wasserverbrauch verringern, zeigt eine Forsa-Umfrage des „Zukunftsprojekt Erde“ http://zukunftsprojekt-erde.de . Entsprechend werden auch Regenwasser-Toilettespülungen und wassersparende Haushaltsgeräte weit eher als Wasserspar-Maßnahmen genannt. Dass auch die Vermeidung von Lebensmittelabfällen dazu gehört – jeder weggeworfene Apfel etwa spült 70 Liter Wasser in die Tonne – ist noch weniger bekannt. Einem Wasserverbrauch-Gütesiegel stehen allerdings die meisten sehr offen gegenüber.

Deutlich weniger als die vier Kubikmeter – nämlich 127 Liter – lässt jeder Deutsche pro Tag durch die Wasserleitung rinnen, ein Drittel davon für Baden, Duschen und Körperpflege. Auch hier ist Optimierung möglich: Das Öko-Institut http://oeko.de rät zu Brausen mit wassersparendem Duschkopf, die neun statt 15 Liter pro Minute durchlassen, was Wasser und auch Energie zur Erhitzung einspart. Das Haushaltsbudget profitiert davon: Bei 300 Sechs-Minuten-Duschen pro Person und Jahr spart ein Zwei-Personen-Haushalt durch Wasserspar-Duschköpfe je nach Warmwasser-Aufbereitung zwischen 180 bis 350 Euro.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Johannes Pernsteiner
Beregnung: Nahrungsproduktion verbraucht viel Wasser (Foto: Flickr/USDAgov)