Regensburg – Die Aktienkurse US-amerikanischer Atomkraftbetreiber hatten in den Wochen nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima im März 2011 keine größeren Einbußen zu verzeichnen gehabt, wie eine Studie der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Regensburg http://www.uni-regensburg.de in Kooperation mit der Österreichischen Nationalbank http://oenb.at zeigt.
„Die Märkte in den USA hatten keinen umfassenden Wechsel in der Energiepolitik der US-Regierung erwartet“, erklärt Maximilian Wimmer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Betriebswirtschaftslehre der Universität Regensburg, im Gespräch mit pressetext. Im Gegensatz zu den Kursen vergleichbarer Unternehmen in Deutschland, Frankreich und Japan hielten sich die Wertpapiere der US-Unternehmen sogar relativ stabil.
Erneuerbare Energie profitiert
Am 11. März jährte sich die Tsunami-Katastrophe in Japan und das damit verbundene Reaktorunglück in Fukushima-Daiichi zum ersten Mal. Einzelne Industriestaaten kündigten daraufhin einen weitreichenden Wechsel hin zu erneuerbaren Energien an. Entsprechende Auswirkungen auf die Aktienmärkte in diesen Ländern waren schon kurz darauf zu erkennen. So brachen die Kurse von verschiedenen Atomkraftbetreibern massiv ein, während gerade Unternehmen aus dem Sektor der alternativen Energiegewinnung profitieren konnten. „Die Kurse vieler alternativer Energieanbieter schnellten in die Höhe“, so Wimmer.
Allerdings zeigt sich international kein einheitliches Bild. Im Gegensatz zu den Entwicklungen auf den Märkten in Europa oder Asien hatte Fukushima keine negative Auswirkungen auf die Aktienkurse amerikanischer Atomkraftbetreiber. Die Wissenschaftler untersuchten die Entwicklung der Aktienkurse von Energieunternehmen im fünfwöchigen Zeitraum nach dem 11. März 2011. Dafür analysierten sie die Aktienmärkte in Deutschland, Frankreich, Japan und den USA auf Landesebene.
Kurse bleiben unten
Im Zentrum standen dabei sowohl Atomkraftbetreiber als auch Firmen auf dem Feld der alternativen Energien. Frühere Untersuchungen zu den Reaktionen der Aktienmärkte auf die Nuklearunfälle in Harrisburg 1979 und Tschernobyl 1986 belegen allgemein eine negative Performance der Wertpapiere für Energieunternehmen. „Auch bei einer längerfristigen Betrachtung der Kurse nach Fukushima – zum Beispiel von deutschen Atomenergiekonzernen – erkennt man, dass die Kurse unten geblieben sind“, sagt Wimmer abschließend.
pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Dieter N. Unrath
Atom: Aktienkurse von US-Energiekonzernen stabil (Foto: pixelio.de/B.Schwarz)