Eine Studie der Ohio State University http://osu.edu hat ergeben, dass 20- bis 40-jährige US-Amerikaner von jedem geerbten Dollar ungefähr einen halben sparen und den Rest ausgeben. Zudem zeigt die Analyse, dass die Hinterbliebenen durchschnittlich nur circa Zweidrittel ihres Jahreseinkommens erben.
Folgen für Wirtschaft
Die Entscheidung darüber, was wir mit unserem Erbe machen, hat weitreichende Auswirkungen über den Einzelnen hinaus – nämlich auf Familien, den Finanzmarkt und den Staat, schreibt Studienleiter Jay Zagorsky, dessen Ergebnisse im Springers Journal of Family and Economic Issues erscheint.
Zagorsky zufolge ist es auf der einen Seite gut für Händler, Restaurantbesitzer und Menschen aus dem Servicesektor, wenn die Hälfte des Erbes ausgeben wird. Es ist auch positiv zu bewerten, wenn das Geld durch Ausgaben in die Hände von Unternehmern verlagert wird, die mit diesen Mitteln Arbeiter einstellen und die Wirtschaft stärken. Andererseits ist es schlecht das Erbe auszugeben, wenn man sich Sorgen macht über die niedrigen Sparquoten, die Armut vieler Familien und die Unfähigkeit vieler Leute, auf Konsum zu verzichten.
Deutsches Erbrecht kompliziert
In Deutschland wurde Brancheninsidern zufolge noch nie eine ähnliche Studie dazu durchgeführt. Fest steht aber, dass bei dem Thema Erben noch viele Menschen in Deutschland zurückschrecken. „Wir machen oft die Erfahrung, dass relativ wenige Personen in Deutschland über ein Testament verfügen. Viele sehen darin keine Notwendigkeit“, sagt Paul Grötsch, Geschäftsführer des Deutschen Forums für Erbrecht http://erbrechtsforum.de , im Gespräch mit pressetext. Ein Großteil schiebe dieses Thema auch vor sich hin. „Man beschäftigt sich nicht gerne mit dem Tod“, ergänzt der Experte
Auch vor dem Gesetzesdschungel fürchten sich viele. „Das Erbrecht in Deutschland ist kompliziert und extrem schwierig. Daher ist eine adäquate Testamentgestaltung wichtig, denn es kommt im Streitfall auf jedes Wort an“, unterstreicht Grötsch. Diese Tatsache sei nur wenigen Menschen klar.
Das Deutsche Forum für Erbrecht setzt daher auf Aufklärung und Information in der Öffentlichkeit. „Wir sind auch mit der Politik ständig in Diskussion und verlangen vor allem Vereinfachungen im Erbschaftssteuerrecht. Leider kam uns die Politik in diesem Bereich nicht entgegen“, sagt Grötsch abschließend.
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Testament: Hälfte des Erbes wird ausgegeben (Foto: pixelio.de/Rainer Sturm)