Schriftbilder haben eine entscheidende Wirkung auf Menschen, die mit Legasthenie leben. Der Niederländer Christian Boer http://www.studiostudio.nl hat eine Schrift geschaffen, die Legastheniker besser erfassen könnten. Die Schriftform namens „Dyslexie“ soll verhindern, dass Legastheniker die Buchstben in ihrem Kopf drehen oder tauschen.
Ende der Verwechslung
Christian Boer leidet selbst an Legasthenie. Seine Schrift hat er so entwickelt, dass es Betroffenen schwer fällt, Buchstaben wie „d“ und „b“ zu verwechseln. Der 30-Jährige begann 2008 mit der Ausarbeitung seiner Schriftart während seines Studiums an der holländischen Uni Twente http://www.utwente.de . Zwei Jahre später prüfte er und ein Kommilitonen in einer Studie, ob „Dyslexie“ für Legastheniker tatsächlich leichter lesbar ist – mit Erfolg.
„Legastheniker machen nicht andere Fehler als die sogenannte Normalbevölkerung – nur eben wesentlich häufiger“, sagt Matthias Höinghaus, Vorstand im Landesverband Schleswig-Holstein im Bundesverband Legasthenie http://www.bvl-legasthenie.de . Die Menschen seien mal weniger, mal mehr betroffen. Bei einigen sei die Lese-Schreibe-Schwäche aber derart ausgeprägt, dass sie Buchstaben nicht nur spiegelverkehrt sehen, sondern in 3-D.
Schwebende Buchstaben
„Ich habe die Buchstaben als schwebend wie Luftballons wahrgenommen“, sagt Boer. Seine neue Schriftart sein ein Mittel, diese „fliegenden Buchstabenballons festzubinden“. Es ging im bei der Schaffung der Schrift nicht um Ästhetik, sondern um Leseverständnis. Er möchte aber nicht behaupten, dass seine Schrift Legastheniker heilt. „Die Buchstaben sind wie ein Rollstuhl“, so seine Erklärung.
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Legastheniker-Schriftart: Erschwert das Verwechseln (Bild: Christian Boer)