Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) http://lbbw.de hat im Geschäftsjahr 2011 auf Basis vorläufiger Zahlen einen Gewinn vor Steuern von 117 Mio. Euro erzielt. Im Jahr zuvor war noch ein Verlust von 341 Mio. Euro angefallen. Getragen wurde das Ergebnis von einem positiven Kerngeschäft mit Unternehmen, Privatkunden und Sparkassen und einer konjunkturbedingt geringeren Risikovorsorge. Das operative Ergebnis verbesserte sich auf 423 Mio. Euro (2010: 32 Mio. Euro). Belastend wirkte dagegen die Staatsschuldenkrise.
Restrukturierung forciert
Insgesamt wurden Belastungen im Zusammenhang mit der Staatsschuldenkrise von rund 940 Mio. Euro verarbeitet. Darin enthalten sind Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen. Für die meisten Landesbanken wirkt sich das Griechenland-Engagement negativ auf ihre Geschäftsergebnisse aus. „Möglicherweise konnten oder wollten einige Landesbanken ihre Anleihen nicht rechtzeitig abstoßen, weil sie unter einem gewissen politischen Einfluss stehen“, erklärt Jörg Gutsche, Director für Banking bei Simon Kucher http://simon-kucher.com , im Gespräch mit pressetext.
Die Bank konnte die Verwaltungsaufwendungen senken. Dies spiegelt insbesondere den Rückgang der Personalkosten in Folge des Stellenabbaus im Zusammenhang mit der Restrukturierung wider. Die Zahl der Beschäftigten lag zum Jahresende bei 12.231 und damit um 830 niedriger als 2010. Zudem wurden weitere Beteiligungen abgegeben, darunter die Anteile an der Dekabank, der Energiebörse EEX und der LBS Baden-Württemberg. Im Februar dieses Jahres wurde zudem die LBBW Immobilien GmbH mit ihren 21.000 Wohnungen veräußert.
„Die Landesbanken fokussieren sich nun auf ihren vorrangigen Auftrag als Dienstleister für die Sparkassen. Diese Rückbesinnung auf die eigentliche Rolle, die auch im Verkauf unstrategischer Beteiligungen zum Ausdruck kommt, ist absolut positiv zu bewerten“, meint Gutsche. Ob man nun von einem Comeback der Landesbanken sprechen kann, bezweifelt der Experte: „Die glorreichen Zeiten der Landesbanken, in denen sie sich günstig refinanzieren konnten und dadurch einen Wettbewerbsvorteil hatten, sind vorbei.“
Optimistisch für 2012
Für das laufende Jahr geht die LBBW von einer verhalten positiven Entwicklung der Realwirtschaft aus. Sofern es nicht zu neuen dramatischen Verwerfungen an den Finanzmärkten kommt, rechnet die Bank mit einem gegenüber 2011 verbesserten Ergebnis. „Für die weitere Geschäftsentwicklung der Landesbanken bin ich generell optimistisch, denn diese haben inzwischen ihre Hausaufgaben gemacht“, sagt Gutsche abschließend im pressetext-Gespräch.
Aussender: pressetext.redaktion Ansprechpartner: Dieter N. Unrath
Website: www.pressetext.com
Zentrale: LBBW schreibt wieder schwarze Zahlen (Foto: LBBW)