Das französische Übersee-Departement La Réunion http://insel-la-reunion.de im Indischen Ozean will bis 2025 völlig energieautark werden. Das neueste Projekt der umweltbewussten Insulaner ist eine Anlage, die aus Algen Biosprit herstellen soll. Die Pilotanlage, ein Gemeinschaftsprojekt des lokalen Start-up-Unternehmens Bioalgostral und der Deutschen IGV GmbH aus Nuthetal, Brandenburg http://igv-gmbh.de , ist bereits in Betrieb gegangen.
Auch die französische Regierung hat großes Interesse an diesem nachhaltigen Energiekonzept. Noch in diesem Jahr soll der Vertrag zur Errichtung einer industriellen Anlage zur Produktion von Biotreibstoffen aus Mikroalgen mit einem Gesamtvolumen von 82.000 Litern unterzeichnet werden. Das System, das in einem geschlossenen Kreislauf arbeitet, ist – so zeigen es die ersten Versuche – höchst effektiv.
Vielversprechender Forschungsansatz
Man muss sich das Ganze so vorstellen: In einem geschlossenen Kreislauf werden Algen in einer Nährlösung gezüchtet und anschließend zu Biosprit verarbeitet, so Otto Pulz, Bereichsleiter Mikroalgenforschung bei IGV im pressetext-Gespräch. „Die tropischen Temperaturen sorgen für optimale Wachstumsbedindungen bei den Algen. Innerhalb von zwei bis drei Tagen kann die entstandene Biomasse geerntet und verarbeitet werden.“
„Zunächst wird der Biomasse die Feuchtigkeit entzogen, ansnschließend werden die Algen in verschiedenen Verfahrensschritten extrahiert. Selbst der Abfall kann noch zur Biogas-Herstellung genutzt werden“, erläutert Pulz. Ein weiterer Vorteil ist der geringe Flächenbedarf dieser Technologie. Dieser beträgt nur ein Dreißigstel jenes von herkömmlichen „Biotreibstoffpflanzen.“
„Zur Anwendung kommt die sogenannte MUTL-Technologie, die von der IGV entwickelt wurde. Mit dieser ist es der IGV gelungen, die Wachstumsraten der Biomasse gegenüber den Glas-Photobioreaktoren zu verdoppeln und gleichzeitig die Investitionskosten um 60 Prozent zu senken“, erklärt der Experte.
Zukunftsmusik der Nachhaltigkeit
Das Projekt soll in zwei Teilschritten durchgeführt werden. Bis 2014 werden auf der Insel La Réunion verschiedene Glas-Photobioreaktoren der IGV installiert und die ersten Teilprojekte einer Biotreibstoffherstellung direkt auf der Insel umgesetzt. Dieser Treibstoff soll für die Fahrzeugflotte auf der Insel genutzt werden, aber auch potenziellen Biotreibstoffabnehmern zur Verfügung gestellt werden.
In der zweiten Phase ab 2014 werden die installierten Photobioreaktoren einerseits zur Herstellung von Hochwertprodukten etwa für Kosmetika und die Pharmazie als auch der Herstellung des notwendigen Anstellguts zum Betrieb einer großtechnischen MUTL-Anlage genutzt.
Über die Ausbaustufen von einem Hektar und dann fünf Hektar soll bis 2017 die wirtschaftliche und technische Machbarkeit des Projektes nachgewiesen werden. Massenstromnutzungskonzepte, wie zum Beispiel die Nutzung von CO2 aus Abgasen, stehen ebenfalls im Fokus der Entwicklungen auf La Réunion.
Aussender: pressetext.redaktion Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
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Blick in großtechnische Anlage