Städtisches Fahrzeug: Motor setzt neue Maßstäbe (Foto: fotodienst.at/Jung)

Emissionsfrei: Uni Pisa testet neuen Wunderantrieb – Bei Verbrennung im Motor entstehen nur Wasserdampf und Stickoxide

Wissenschaftler der Universität Pisa http://www.unipi.it haben in Zusammenarbeit mit der Scuola Superiore Sant’Anna http://www.sssup.it und der Firma Pont-Tech http://www.pont-tech.it einen mit einem umweltneutralen Kraftstoff betriebenen Motor entwickelt. Das aus angereichertem flüssigem Ammoniak und Wasserstoff bestehende Gemisch wird derzeit auf einem Fahrzeug der städtischen Müllabfuhr getestet.Städtisches Fahrzeug: Motor setzt neue Maßstäbe (Foto: fotodienst.at/Jung)

Auspuff als Ergänzung

 

„Es handelt sich um ein vollkommen emissionsfreies Antriebssystem“, erklärt Firmenchef und Universitätsdozent Riccardo Lanzara gegenüber pressetext. Der Vorteil: Es gibt kein Kohlendioxid, keinen Kohlenwasserstoff, keine Schwebstoffe und keine Schwefelverbindungen. Bei der Verbrennung enstehen nur Wasserdampf und Stickoxid. Letzteres kann mit einem handelsüblichen Auspuff unschädlich gemacht werden.

Der zur Verbrennung zusätzlich benötigte Wasserstoff wird mithilfe eines Katalysators während der thermischen Zersetzung des Ammoniaks gewonnen. Dieser hat zwar einen niedrigeren Brennwert als der zu fünf Prozent beigemischte Wasserstoff. Nützlich ist jedoch auch, dass er im Gegensatz zu Wasserstoff bei Raumtemperatur und unter gleichen Druckverhältnissen (acht bar) wie Autogas gelagert werden kann.

Bis zu 70 km/h schnell

Die Alltagstauglichkeit des neutralen Antriebssystems wird derzeit an einem 3,5-Tonnen-Fahrzeug der Stadtwerke Pisa untersucht. Anfragen liegen bereits von mehreren angrenzenden Gemeindeverwaltungen vor. Das im Rahmen des „Sistema di Alimentazione di Veicoli ad Idrogeno ed Ammoniaca“ entwickelte Gemisch kann in Verbindung mit einem kleinen Generator auch zum Betrieb eines Elektromotors genutzt werden.

Mithilfe dieses sogenannten Range Extenders ist es möglich, ein Hybridfahrzeug während der Fahrt zu „betanken“ und damit seine Reichweite deutlich zu vergrößern. Im Elektro-Modus verringert sich gegenüber dem Einspritzmodus die Spitzengeschwindigkeit von 70 auf 40 Stundenkilometer.

Die 1996 vom Kraftradhersteller Piaggio und der Valdera Polo Sant‘ Anna gegründete Pont-Tech ist auch Betreiberin des Centro di Ricerca e Formazione sull‘ Innovazione Tecnologica ed il Trasferimento Tecnologico (Cerfitt). Finanziell unterstützt worden ist ihr Projekt von der Stadtverwaltung Pisa und der Landesregierung der Toskana. Eine Kooperation mit einem schwedischen Düngemittelhersteller wird verhandelt.

Aussender: pressetext.redaktion Ansprechpartner: Harald Jung
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Städtisches Fahrzeug: Motor setzt neue Maßstäbe (Foto: fotodienst.at/Jung)