Ein staatlich nicht anerkanntes Gutachteninstitut mit Sitz in Dortmund und Essen soll in rund 40 Fällen psychologische Gutachten und Laboruntersuchungen gegen Geld gefälscht haben. Wie die Westfälische Rundschau berichtet, wurden Drogen- und Alkoholkonsumenten, die ihren Führerschein abgeben mussten, auf diese Weise durch die Medizinisch Psychologische Untersuchung (MPU) durchgeschleust.
Sieben Tatverdächtige
„Das Institut steht unter Verdacht Laborbefunde und Gutachten verfälscht zu haben, um die Probanten durch die Prüfung zu bringen. Derzeit werden die Beweismittel untersucht und Befragungen durchgeführt. Insgesamt ermitteln wir gegen sieben Beschuldigte“, heißt es vonseiten der ermittelnden Staatsanwaltschaft Bochum http://www.sta-bochum.nrw.de gegenüber pressetext.
Bereits 2010 gab es Fälle, in denen die Führerscheinbewerber den Straßenverkehrsämtern MPU-Gutachten des Instituts vorgelegt haben. „Da es sich bei diesem Institut allerdings nicht um eine staatlich anerkannte Gutachtensstelle handelt, durfte es diese Dokumente gar nicht ausstellen“, erklärt Christian Chmel, Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg http://www.bezreg-arnsberg.nrw.de , gegenüber pressetext.
Rückwirkende Prüfung der Dokumente
Erst 2011 erlangte die Bezirksregierung Arnsberg Kenntnis von den Betrugsfällen und reagierte sofort. „Es wurden die Straßenverkehrsämter darauf hingewiesen, die Gutachten besser zu prüfen. Zu einem späteren Zeitpunkt forderten wir die Ämter auf, rückwirkend die Gutachten der vergangenen zwölf Monate zu überprüfen“, so Chmel.
Bislang liegen der Bochumer Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität Fälle aus Dortmund, Essen, dem Kreis Unna, dem Märkischen Kreis, aus Hamm, Oberhausen, Bottrop und Bielefeld vor.
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Auto: Betrug ermöglicht Drogen am Steuer (Foto: pixelio.de/ MirJamie)