Der Hunger der Verbraucher nach Bio-Obst wächst stärker, als die Produktionszuwachsraten der Biobauern. Durch eine Weiterentwicklung der Anbausysteme ließe sich die Produktion weiter steigern, lautet ein Ergebnis der internationalen Fachtagung „Ecofruit“ an der Universität Hohenheim http://ecofruit.net . „Der Markt für Bio-Obst ist lukrativ geworden“, sagt Michael Müller, Geschäftsführer der Fördergemeinschaft ökologischer Obstbau e. V. (Föko) http://www.foeko.de, gegenüber pressetext.
Trotz der wachsenden Anbaufläche müssen derzeit immer noch Bio-Äpfel importiert werden. Doch dank neuer Methoden könnten heimische Biobauern ihre Ernteerträge durchaus steigern, so die Meinung der Forscher auf der Fachtagung. „Zwei wichtige Säulen sind robuste neue Sorten und biotaugliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung und Förderung von Nützlingen“, sagt Claus Zebitz von der Universität Hohenheim.
Optimierte Anbausysteme
Die Anbausysteme sollen weiter optimiert werden – dazu werden gerade Langzeitversuche eingerichtet: „Unser Ziel ist es, sowohl ökonomisch als auch ökologisch besser zu werden. Das heißt, höhere Erträge zu erzielen und uns noch mehr an den Grundlagen des Öko-Anbaus zu orientieren – etwa, indem wir weiterhin eine hohe Biodiversität gewährleisten“, sagt Reinhard Ortlieb, der Vorsitzende der Föko.
„In Baden-Württemberg werden bereits seit 1988 Versuchsfragen zum ökologischen Obstbau an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt in Weinsberg bearbeitet. Auf den Flächen der Stiftung Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee werden rund 18 Hektar zusätzliche ökologische Versuchsflächen aufgebaut“, informierte Konrad Rühl, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.
Weiter Weg: Bodensee nach Berlin
Selbst wenn Bio-Obst nicht aus Spanien oder gar Neuseeland kommt – vom Bodensee nach Hamburg oder Berlin ist dennoch ein weiter Weg. Und schließlich wachsen auch Äpfel im Alten Land oder in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Die Bio-Branche sei bemüht, regionale Aspekte in den Vordergrund zu stellen, erklärt Föko-Geschäftsführer Müller. Problematisch wird es nur, wenn etwa die Südtiroler Obst-Bauern deutschlandweit die Preise bestimmen können und so dem kleinen Biobauern aus Norddeutschland der Zugang zum Markt erschwert wird.
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Äpfel: Deutsche lieben Bio-Obst (Bild: pixelio.de, Florentine)