KIEL. „Ich stelle einen gewaltigen Innovationsschub in der beruflichen Bildung fest“, sagte heute (24. Februar) Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug im Kieler Landtag. Zehn Jahre nach der Erprobung der Regionalen Berufsbildungszentren (RBZ) und fünf Jahre nach ihrer rechtlichen Verankerung im Schulgesetz hätten sich schon mehr als die Hälfte aller berufsbildenden Schulen in Schleswig-Holstein organisatorisch, pädagogisch und räumlich erneuert“, sagte er.
Drüber hinaus seien die Gestaltungsspielräume in den Kreisen erweitert worden, in denen das RBZ-Konzept nicht verfolgt werde. „Zur Stärke der Berufsbildung gehört, dass Jugendliche ohne Ausbildungsplatz eine Perspektive bekommen“, sagte der Minister. Er hob hervor, dass dies entscheidend zu der im internationalen Vergleich niedrigen Jugendarbeitslosigkeit beitrage.
Bildungsminister Klug lehnte vor diesem Hintergrund einen Antrag der Grünen ab, mit dem eine Neugestaltung des Übergangs von der Schule zur Ausbildung beabsichtigt ist. Das Grünen-Modell berücksichtige zum Beispiel nicht, dass mit ihm die Berufsfachschule Typ 1 – sie vermittelt Jugendlichen mit Hauptschulabschluss in zwei Jahren den mittleren Schulabschluss – wegfallen würde und damit ein Bildungsangebot, in dem bisher mehr als 3000 Jugendliche jährlich den Realschulabschluss erwerben. Dieser zweijährige Bildungsgang verbessere die Ausbildungsfähigkeit dieser Jugendlichen erheblich, indem er die berufliche Grundbildung mit dem Ziel des Realschulabschlusses verbinde.
Zu dem Vorschlag des SSW, eine „Gemeinsame Berufsbildungskonferenz“ von Bund und Ländern zu schaffen, sagte der Minister: „Noch ein Gremium heißt nicht automatisch, dass die Zusammenarbeit noch ein bisschen besser wird.“ Er sprach sich vielmehr für eine gemeinsame Gesamtstrategie für die berufliche Bildung aus, die die unterschiedlichen Interessen der Akteure berücksichtige, die Zusammenarbeit aller Ressorts verstärke und einzelne Aktionen noch besser aufeinander abstimme. Klug erinnerte daran, dass zum Beispiel die Wirtschaftsministerkonferenz im Dezember 2011 die Bundesregierung aufgefordert habe, die Bundesprogramme zur Förderung der außerschulischen Bildung künftig frühzeitig mit den Ländern abzustimmen. „Wir arbeiten daran, ein neues Gremium brauchen wir dafür nicht“, sagte Klug.
Thomas Schunck | Ministerium für Bildung und Kultur | Brunswiker Straße 16-22, 24105 Kiel