Noch vor seinem offiziellen IPO wird Facebook wie ein öffentliches Unternehmen gehandelt. Insider und reiche Investoren nutzen den privaten Markt, um Aktien zu kaufen und wieder abzustoßen. Schätzungen gehen davon aus, dass die privaten Käufe allein in diesem Monat den Wert Facebooks auf über 100 Mrd. Dollar erhöht haben.
„Wenn der Handel auf dem privaten Markt momentan wirklich den Wert von Facebook repräsentiert, besteht die Möglichkeit, dass die Nachfrage nach den IPO-Aktien die erwartete Zahl von 100 Mrd. noch übertreffen kann“, lässt sich Ori Bash, Vizepräsident bei PLURIS Valuation Advisors http://www.pluris.com , in einem Bloomberg-Bericht zitieren.
Übliche Investorenzahl übertroffen
Während Firmen, die an die Börse gehen, anfangs üblicherweise 50 bis 100 Investoren haben, beläuft sich die bei Facebook bereits auf über 1.000 Shareholder. Dies haben Schätzungen von Sam Hamadeh, Leiter des Research-Unternehmens PrivCo http://privco.com , ergeben.
„Das private Handeln lässt das Debut von Facebook an der Börse mehr nach einem zweiten Offer aussehen, wo die Aktienbesitzer Anteile einer bereits bestehenden Firma verkaufen können“, so Barry Ritholtz, CEO des Aktien-Research-Unternehmens FusionIQ https://fusioniqrank.com .
Experten warnen jedoch vor der Euphorie, denn bei stark gehandelten privaten Unternehmen besteht die Gefahr eines niedrigeren IPO-Preises. „Eine andere Firma, die ähnlich viel Aufregung verursacht hat, war Google. Jetzt warten viele auf den Facebook-IPO und wollen in die Firma investieren. Fraglich ist aber, ob der Börsengang von Facebook auch zur Erfolgsgeschichte für die Anleger wird“ meint Hamadeh.
Fallbeispiel LinkedIn
Am 15. April 2011 belief sich die Zahl der registrierten Aktionäre bei LinkedIn Corp http://linkedin.com zum Beispiel auf etwa 560. Die Aktien hatten im privaten Verkauf zwei Monate vor dem Börsengang einen Wert von 35 Dollar. Im Mai wurde die Aktie am ersten Börsentag für 45 Dollar verkauft, bei einer Bewertung von LinkedIn mit 4,25 Mrd. Dollar. Am Ende des Tages verdoppelte sich der IPO-Preis.
Gewinner des Facebook-IPOs werden Frühinvestoren und Mitarbeiter sein, die Aktien als Teil ihrer Vergütungen erhalten haben. Sie haben sich Anteile des Unternehmens gesichert, als die Bewertung noch viel niedriger war und können diese gewinnbringend abstoßen. Zu den Profiteuren gehören auch Morgan Stanley und Goldman Sachs. Sie werden um Investoren werben und Facebook beim Börsengang begleiten.
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Facebook: Frühinvestoren treiben Wert in die Höhe (Foto: flickr.com, Mari Smith)