Der Umsatz des deutschen Solarzellen-Herstellers Sunways http://sunways.eu ist im Geschäftsjahr 2011 von 222,7 Mio. Euro auf 115,4 Mio. Euro zurückgegangen, wie das Konstanzer Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen mitgeteilt hat. Aus dem laufenden Geschäft heraus wird das EBIT im vierten Quartal etwa auf dem Niveau des dritten Quartals 2011 liegen. Damals betrug das Betriebsergebnis minus 11,8 Mio. Euro.
Sondereffekte
Einmalige Sondereffekte durch Drohverlustrückstellungen für Waferbezugsverträge (Deutsche Solar) und verschiedene Lieferverträge für Wechselrichter sowie Rückstellungen für Gewährleistungen und Wertberichtigungen des Anlagevermögens werden das Betriebsergebnis belasten. Hinzu kommt eine weitere Einmalbelastung von rund 22 Mio. Euro, die mit dem jüngst erfolgten Einstieg von LDK Solar zusammenhängt (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20120102005 ).
„Für die globale Photovoltaikindustrie war 2011 ein äußerst schwieriges Jahr. Die über lange Zeit ausgeprägte Nachfragezurückhaltung und die unerwartet starken Preisrückgänge haben sich auch bei Sunways negativ auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung ausgewirkt“, kommentierte Vorstandsvorsitzender Michael Wilhelm die Zahlen. „Die Transaktion mit der LDK Solar hat zwar ebenfalls das Quartalsergebnis belastet. Allerdings sehen wir die beabsichtigte Mehrheitsbeteiligung als einen wichtigen Grundstein für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens“, ergänzt Wilhelm.
Nachfrage gering
Zweifelsohne hat die gesamte Solarbranche unter anderem aufgrund der chinesischen Billigkonkurrenz in Deutschland gelitten. „Die Wettbewerbssituation hat sich aber hier in den letzten Monaten verändert. Die chinesische Konkurrenz ist unter anderem wegen anteilig höherer gestiegener Transportkosten teurer geworden“, so Sebastian Zank, Analyst bei Silvia Quandt & Cie AG http://silviaquandt.de , gegenüber pressetext. Als einen Lichtblick will der Analyst dieses veränderte Bild aber nicht deuten. „Zwar gibt es dadurch eine Entspannung, aber letztendlich machen verringerte Volumina in den beiden Kernmärkten Deutschland und Italien zu schaffen“, betont Zank. Zudem seien die Banken bei der Kreditvergabe für Investitionsprojekte sehr restriktiv.
Für chinesische Unternehmen ist es viel attraktiver, direkt am jeweiligen Markt zu investieren. „Asiatische Gesellschaften investieren vor allem in Projektpipelines in den USA. In Deutschland haben sie sich vor allem in Distributionsnetzwerke eingekauft“, sagt Zank.
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Solar: Sunways mit tiefroten Zahlen (Foto: pixelio.de/Wilhelmine Wulff)